„Der nach Schokolade riechende Balm
aktiviert Opioidrezeptoren im Gehirn
und löst sofort Glücksgefühle aus.“
Unternehmensberater das gleichnamige Start-up.
Als Speditionskaufmann sowie selbstständiger Pro-dukt-
und Webdesigner hatten weder er noch sein
Bruder berufliche Schnittstellen mit dem Thema
Biohacking. Das Interesse daran bestand jedoch seit
geraumer Zeit.
Ein Biohacker macht es sich zur Aufgabe, Schwach-stellen
im menschlichen System zu erkennen und
diese auf natürliche Weise zu optimieren. Die Idee zu
Yabbaduu entstand im Oktober 2020. „Wir sind auf
eine wissenschaftliche Studie gestoßen, die belegt,
dass alleine der Duft von Schokolade Glückshormo-ne
freisetzt.“ Dies hänge mit dem Belohnungssystem
des Menschen zusammen sowie mit Verankerungen
im Unterbewusstsein. Im Anschluss an die Ideenfin-dung
machten sich die beiden Brüder aus Aachen
auf die Suche nach einem geeigneten Namen für ihr
Produkt. „Wir haben uns überlegt, was ein typischer
Ausruf für Glück ist. Aus unserer Kindheit kennen wir
Fred Feuerstein, der gerne Yabadabadoo gerufen
hat. Dies haben wir gekürzt und so ist der Name ent-standen“,
erläutert Fabian List die Namensfindung.
Bio vom Balsam
bis zur Verpackung
Wie so vieles andere hat die Corona-Pandemie
auch die Gründung des Startups erschwert. Die
Beschaffung der Waren stellte eine Herausforderung
dar, Lieferketten wurden zeitweise unterbrochen.
Nicht die einzige Hürde für die beiden Brüder:
Einen Balm vollkommen natürlich herzustellen und
die Duftstoffe aus der Kakaobohne rein biologisch
zu extrahieren, waren die wichtigsten Schritte im
Entwicklungsprozess.
„Bio ist für uns ein großes Thema“, kom-mentiert
List. Daher enthält der Balsam
extrahierte Kakaobohnen, Mönchspfeffer
sowie weitere natürliche Inhaltsstoffe,
unter anderem Sheabutter. Diese sind
dem jüngeren Bruder zufolge nicht nur
vollkommen natürlich, sondern auch
vegan. Die aus der Kakaobohne stam-menden
Inhaltsstoffe sollen die Gefäße
schützen, Stress abbauen, Glücksgefühle
produzieren und sogar das Gedächtnis för-dern.
Fabian und Timm-Lukas List
REPORTAGE
Dass Schokolade glücklich macht, ist ohnehin
keine Binsenweisheit. Das erklärt sich durch das Phe-nylethylamin
der Kakaobohne, welches sich auch im
Blut von frisch Verliebten findet, denn dieses bewirkt
gute Laune. Neben dem Riechbalsam ist auch die
Verpackung plastikfrei sowie aus recycelten Materi-alien
hergestellt. Auch auf das Tierwohl wird bei der
Produktion geachtet, denn der schokoladige Balsam
wird ohne Tierversuche angefertigt.
Das kleine Döschen „ersetzt“
200 Tafeln Schokolade
Produktion und Abfüllung übernimmt ein mittelstän-disches
deutsches Labor. Der Happy Skin Balm ist in
einer 10-Gramm-Dose erhältlich und reicht nach An-gaben
des Startups für 200 Anwendungen. Die Wir-kung
einer Nutzung hält bis zu einer Stunde an. Mit
einer Dose des Balsams spart man sich also rund 200
Tafeln Schokolade. Die Bikinifigur wird dabei nicht
gefährdet, denn Yabbaduu enthält keine Kalorien.
Ob es Ergänzungen zum bisher ersten Produkt des
Startups gibt, ist noch ungewiss. „Wir sagen niemals
nie zu weiteren Ideen.“ Wer nun neugierig gewor-den
ist, ob der schokoladige Riechbalsam sein Ver-sprechen
hält und glücklicher macht, sollte das am
besten selbst ausprobieren. Für diejenigen, denen
es reicht, darüber zu lesen, gibt es einen exklusiven
Selbstversuch aus unserer Redaktion auf der folgen-den
Seite. Carolin Merl
Die Farbe des Bal-sams
erinnert zwar
nicht an Schoko-lade,
der Duft hin-gegen
schon: der
Yabbaduu Happy
Skin Balm von
Fabian und Timm-
Lukas List.
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Foto: Timm & Fabian List GbR