enn auf dem global schwer
umkämpften Maschinenmarkt
kann nur bestehen, wer auf die
Herausforderungen der Zu-kunft
schon jetzt Antworten
hat. Dementsprechend hat
sich das Oeuvre bei vielen
Branchenschwergewichten in den vergangenen Jah-ren
grundlegend gewandelt – weg vom reinen
Maschinenbau, hin zu Anbietern von Systemlösun-gen
für die unterschiedlichsten Erfordernisse der Le-bensmittelindustrie.
Exemplarisch dafür ist das Beispiel der Albert Handt-mann
Maschinenfabrik. Das Traditionsunternehmen
mit Hauptsitz Biberach an der Riß hat sich vom Her-steller
von Wurstmaschinen zum global agierenden
Anbieter modularer Systemtechnologie für die allge-meine
Lebensmittelherstellung gewandelt. Die Lö-sung
besteht für die Oberschwaben darin, die lang-jährige
Erfahrung in der Herstellung von Fleisch- und
Wurstprodukten in neue Produkte zu transformieren:
Klassiker neu denken, Snacks kreieren, Verkaufsschla-ger
und Traditionsprodukte variieren. „Handtmann
entwickelt laufend neue Systeme zur Herstellung von
gefragten Trendprodukten, wie beispielsweise die
ConPro-Technologie für Produkte in Alginathülle
oder die All-in-one-Formtechnologie für Snackpro-dukte.
Die Basis sind die grundsätzlich flexiblen und
modularen Prozesslösungen für die Portionierung,
Formgebung, Koextrusion und das Dosieren unter-schiedlichster
Produktmassen und -konsistenzen“,
präzisiert Handtmann-Sprecherin Brigitte Brehm die
aktuelle Unternehmensstrategie.
Vier Trendschwerpunkte hat Handtmann als Ideen-geber
und Lösungsanbieter zusammen mit weltwei-ten
Partnern herausgearbeitet:
Fusion Meat mit reduziertem Fleischanteil und
ernährungsphysiologischer Aufwertung durch
pflanzliche Anteile, trendgerecht präsentiert in
vielfältigen Formen. Diese-Systemlösung besteht
aus Inotec-Mischtechnik, einem Vakuumfüller mit
integrierter Füllwolftechnik sowie einem Formsys-tem.
Crossover Salami Snacks sind 3-in-1-Mixpro-dukte
in Alginathülle. Eine Dreifach-Extrusion er-möglicht
neuartige Produkte mit überraschender
Füllung oder variablem Gewürzcoating, anspre-chender
Optik und zartem Biss. Diese-Systemlö-sung
besteht aus einem Vakuumfüller mit integ-rierter
Füllwolftechnologie und dem ConProLink-
System KVLSH 162 mit Kit Koex.
Gefüllte Brühwurstvarianten sind Crossover-
Snacks, ausgeführt als 2-in-1-Mixprodukte. Auch
hier sind variable Füllungen, vielseitige Produktge-staltung
und neuartige Optik Trumpf. Diese Sys-temlösung
besteht aus einem Vakuumfüller, dem
Koextrudier-System 87-36 sowie einer AL Würst-chenfüll-
und Abdrehlinie.
Veganer Speck ist ein Fleischersatzprodukt in
Scheiben-, Streifen- oder Würfelform. Ein neuer
Koextrusionsprozess für vegane Produktmassen
per Düsenvielfalt ermöglicht individuelle Produkt-optiken.
Diese-Systemlösung besteht aus Inotec-
Mischtechnik, zwei Vakuumfüllmaschinen (Master
& Slave), einer Koextrusionsdüse sowie einer Por-tioniereinheit
GMD 99-2.
Emulsionsbasiert oder texturiert?
Bei der Maschinenfabrik Seydelmann unterscheidet
man den Produktionsprozess für Fleischersatzpro-dukte
in zwei Gruppen:
Emulsionsbasierte Rezepturen für struktur-freie,
emulgierte Produkte wie Aufschnittware und
Würstchen. Zunächst wird mit einem Vakuumkut-ter
die Basismischung hergestellt. Es muss zwar
nichts zerkleinert werden, aber nur die hohen
Messergeschwindigkeiten eines Kutters erzeugen
die für das Emulgieren notwendigen Scherkräfte,
um eine schnittfeste und brühwurstähnliche Masse
herzustellen. Je nach gewünschtem Endprodukt
wird anschließend im Mischgang die Einlage unter-gemischt
oder in den langsameren Messerge-schwindigkeiten
eingekörnt. Für besonders zähe
Mischungen sind optional auch Antriebe mit ei-nem
höheren Drehmoment verfügbar. Um die
Chargenzeiten noch weiter zu verkürzen und ei-
D Bei Alco-food-
machines sieht
man keine allzu
großen Probleme
bei der Umstellung
von Fleisch- auf
Fleischersatz-
produkte.
Der GEA Triplex
Panda Laborhomo-genisator
ist eine
Tischmaschine zur
Behandlung von
anspruchsvollen
Emulsionen, Disper-sionen
und Partikeln.
PRODUKTIONSTECHNIK
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Fotos: Alco-food-Machines, GEA Group