TOP-THEMA • LADENBAU & BELEUCHTUNG
Foto: Aichinger
In der Real-Markthalle Aschaffenburg nach Ansicht von Patrick Simon eine moderne Bedienungstheke beispielhaft umgesetzt worden.
Trends nachhaltig und
genussreich inszenieren
Die Anforderungen an die Supermarkt-Fleischabteilung wachsen. Im Gespräch mit Fleisch-Marketing
erklärt Patrick Simon, Leiter Vertrieb Lebensmitteleinzelhandel beim Ladenbauer Aichinger, wie es
gelingen kann, einem eigentlich „befriedigten“ Konsumenten Hunger auf Neues zu machen.
FLEISCH-MARKETING: Welche Kriterien
muss die Fleischabteilung der Zukunft im
Supermarkt aus Ihrer Sicht erfüllen?
SIMON: Wir haben uns bei Aichinger vor der
Euroshop in einem internen Strategieprozess
sehr intensiv damit beschäftigt, welche
Anforderungen die Megatrends Individualisierung,
Konnektivität, Mobilität, Neo-Ökologie
und Urbanisierung an den Handel im Allgemeinen
und an den Frischebereich im
Besonderen stellen. Zusätzlich haben wir in
dem Prozess die Food-Trends Genuss, Gesundheit,
Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit
betrachtet.
Für uns als Shop-Einrichter und Hersteller
von Bedienungstheken und Kühlmöbeln gilt
es, die soziokulturellen, gesellschaftlichen
und die Food-Trends in Erlebnisräume, Formen
und Funktionen zu übersetzen. Wir stellen
uns die Frage, wie wir diese Trends für
alle Sinne erlebbar machen können, um einem
eigentlich „befriedigten“ Konsumenten
Hunger auf Neues und vielleicht Unbekanntes
zu machen. Gleichzeitig gilt es, die Anforderungen
an Digitalisierung, Energieeffizienz
und die steigenden Hygieneanforderungen
umzusetzen und ihnen gerecht zu werden.
FLEISCH-MARKETING: Wie übersetzen
Sie diese Trends?
SIMON: Wir haben uns zunächst die Frage
gestellt, warum die Food-Markets, die Wochenmärkte
und auch Hofläden für immer
mehr Menschen attraktiv sind. Die Antwort:
Weil Einkaufen nicht nur eine Bedürfnisbefriedigung,
sondern ein Erlebnis ist. Unsere
Folgerung: Es gilt, im Frischebereich die Verweildauer
zu erhöhen und den Kunden zu
begeistern. Mit der Qualität des Angebots
und der Präsentation können sich Märkte im
margenträchtigen Frischebereich von den
Wettbewerbern differenzieren und damit
den Bon erhöhen.
FLEISCH-MARKETING: Wie gelingt das?
SIMON: Es braucht eine höhere Aufenthaltsqualität
im Frischebereich. Der Kunde muss
sich wie auf einem Food-Market fühlen. Dazu
braucht es Licht, Materialien, Inszenierung
wie Präsentationsvitrinen für Dry-Aged-
22 9/2020 Fleisch-Marketing