Welche Faktoren sind die für die aktuelle Transformation von Fleisch
als Proteinquelle hin zu alternativen Proteinquellen verantwortlich?
Das hat die KPMG in einer aktuellen Studie untersucht.
Der Fokus liegt dabei auf drei Fleischalter-nativen,
nämlich pflanzlich-, insekten-
und zellbasiertem Fleisch. Als Treiber für
die Veränderungen/Kostensenkungen hat KPMG
die Kosten- und Preisstrukturen der Alternati-ven
sowie deren zu Grunde liegende Technolo-gien
untersucht. Abschließend analysierten die
Wirtschaftsprüfer, ab wann voraussichtlich eine
Preisparität zwischen den Alternativen und kon-ventionellem
Fleisch eintreten dürfte. Titel des
Whitepapers zum Thema Food Tech: „Diskussion
am Esstisch: Fleischalternativen in aller Munde“.
Die Ausgangsthese formuliert Stephan Fetsch,
bei KPMG verantwortlich für den Sektor Handel,
in seiner Einleitung: „Im Jahr 2050 leben bis zu
10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten.
Um diese Bevölkerung ernähren zu können, be-darf
es einer substanziellen Umstellung des Er-nährungssystems,
insbesondere in den Ländern
der Ersten Welt. Alternative Proteine spielen
hierbei eine entscheidende Rolle und werden die
Massenmarktfähigkeit erreichen müssen, damit
diese Transformation gelingt.“
Essverhalten verändert sich
Bei vielen Menschen in Deutschland wachse das
Bewusstsein dafür, wie ihr Essverhalten Umwelt,
Klima und Tierwohl beeinflusst. Der Trend zu
einem achtsameren, nachhaltigeren Konsum ins-besondere
von tierischen Produkten sei deutlich
erkennbar und nicht mehr nur für eine kleine
Nischengruppe relevant. Die Folge: Der Konsum
von Fleisch bzw. tierischen Proteinen gehe hier-zulande
zurück, der Absatz von veganen Alter-nativen
nehme zu.
Gleichzeitig befassten sich die Politik und wirt-schaftliche
Akteure wie Handel, Industrie und
Investoren intensiv mit den Auswirkungen der
heutigen Ernährungswirtschaft. Auch dabei ste-he
die Herstellung tierischer Produkte im Fokus.
Weltweit jedoch seien der Fleischkonsum und
die Nachfrage nach Fleisch, getrieben durch rei-cher
werdende Schwellenländer, weiter auf dem
Vormarsch. Nachhaltige und effiziente Fleischal-ternativen
seien deshalb dringend nötig, sowohl
mit Blick auf die Ressourcenschonung als auch
hinsichtlich einer gesunden Ernährung und einer
ausreichenden Versorgung einer wachsenden
Weltbevölkerung mit Lebensmitteln.
Ersatzprodukte noch im Anfangsstadium
Der Markt für Fleischersatzprodukte befinde sich
noch im Anfangsstadium. Neue Technologien
wie pflanzliche Alternativen oder zellbasiertes
8 1 / 2022 MARKET RESERACH
The focus is on three meat alternatives,
namely plant-based, insect-based and
cell-based meat. As drivers for the
changes/cost reductions, KPMG examined the
cost and price structures of the alternatives as
well as their underlying technologies. Finally,
the auditors analyzed when price parity
between the alternatives and conventional
meat is likely to occur. The title of the white
paper on food tech is “Discussion at the dinner
table: meat alternatives on everyone‘s lips“.
Stephan Fetsch, who is responsible for the
Retail sector at KPMG, formulates the starting
thesis in his introduction: “By 2050, there will
DURCHBRUCH AB 2023?
BREAKTHROUGH FROM 2023?
What factors are responsible for the current transformation
from meat as a protein source to alternative protein sources?
KPMG has investigated this in a recent study.
be up to 10 billion people living on this planet.
In order to be able to feed this population, a
substantial change in the food system will be
required, especially in the countries of the
First World. Alternative proteins play a critical
role in this and will need to achieve mass
market viability for this transformation to
succeed.“
Eating behavior is changing
Many people in Germany are becoming more
aware of how their eating habits affect the
environment, climate and animal welfare,
he said. The trend toward more mindful,
Stephan Fetsch
MARKTFORSCHUNG
Fotos: KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft