NACHHALTIGER
ROHSTOFF
Die deutschen Unternehmen im Bereich Naturdarm profitieren von
exzellenten europäischen Handelsbeziehungen. Im stabilen Weltmarkt
bleibt China ein wichtiger Partner.
Bei deutschen Verbrauchern legt Wurst an
Beliebtheit weiter zu. Dabei punktet Na-turdarm
als nachhaltiger und ursprüng-licher
Rohstoff. „Die natürliche Hülle gilt als
Markenzeichen hochwertiger, handwerklicher
Produkte“, sagt Heike Molkenthin, Vorsitzende
des Zentralverbands Naturdarm. Ob im Regal,
an der Bedientheke oder im Fachgeschäft: Wurst
im Naturdarm hebt sich von der Massenware ab
und erlaubt damit eine höhere Wertschöpfung.
Die deutsche Naturdarmbranche handelte im
vergangenen Jahr weltweit 225.088 Tonnen
Ware und bewegt sich damit in etwa auf Vorjah-resniveau
(229.182 t). Mit einem Anteil von 58
Prozent ging der Großteil der Därme in den Ex-port.
Die Menge entspricht einem Wert von 964
Mio. Euro (-4,1 %), der sich je zur Hälfte auf Aus-fuhr
und Einfuhr verteilt. Außerhalb des euro-
päischen Marktes führt China das Ranking der
wichtigsten Partner der deutschen Naturdarm-händler
an. Für Schafsdärme sind Australien,
Neuseeland und der Mittlere Osten bedeutende
Handelspartner. Wichtige Handelsbeziehungen
bestehen außerdem zu Brasilien als Herkunfts-land
hochwertiger Rinderdärme.
Der Exportmenge innerhalb der EU stieg im
Berichtsjahr um knapp 10 Prozent auf 313.378
Tonnen. Die Niederlande führend die Rangliste
mit 35.516 Tonnen an. Platz 2 belegen Polen
als klassischer Standort für Lohnveredelung mit
10.990 und Frankreich mit 6.268 Tonnen. Wert-mäßig
verzeichnete man ein Wachstum von 303
Mio. auf 313 Mio Euro. Auch bei der Einfuhr
nach Deutschland sind die Niederlande der wich-
tigste Partner in der EU. An der Gesamtmenge
von 49.477 Tonnen halten sie einen Anteil von
rund 42 Prozent, gefolgt von Polen (8.952 t)
und Belgien (3.780 t). Die Schweiz baut auch
ihre Position als Lieferant von Schweinedärmen
kontinuierlich aus. Inzwischen liegt das Land mit
4.728 Tonnen auf Platz 3 der weltweit wichtigs-ten
Darmlieferanten nach Deutschland.
Die Naturdarm-Branche sieht zuversichtlich auf
die kommenden Monate. Laut AMI stieg der
Umsatz mit Wurst im 1. Quartal 2020 um gut
12 Prozent. Trendforscher beobachten seit Aus-bruch
der Corona-Pandemie eine Rückbesinnung
auf einfache Genusserlebnisse. Was passt da
besser als eine knackige Wiener auf die Hand
oder eine Bratwurst auf dem Grill – nachhaltig
„verpackt“ von der Natur. www.naturdarm.de
NATURDÄRME
36 1 / 2021
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