TOP-THEMA • VERPACKUNGSLÖSUNGEN
Die süddeutsche Super-
marktkette Feneberg mit
Hauptsitz in Kempten hat
ihre Produktion komplett
umgestellt und bietet ihre
SB-Hackfleischprodukte nun
nicht mehr in der bisher üb-
lichen MAP-Schale, sondern
ausschließlich im nachhaltigen
Schlauchbeutel (Flow-Pack) an.
„
Regionale Erzeugung, enge Partnerschaften
mit den Landwirten, Tierwohl
und Umweltschutz sind seit vielen
Jahren die Eckpunkte, die die Herstellung
unserer Fleisch- und Wurstwaren kennzeichnen.
Vor diesem Hintergrund war es
uns wichtig, uns auch bei der Verpackung
weiterzuentwickeln und eine Variante zu
wählen, die die Nachhaltigkeitskriterien in
der Erzeugung fortsetzt“, sagt Hannes Feneberg,
der in dritter Generation mit seinem
Bruder Christof die Kette mit 80 Filialen als
Geschäftsführer leitet. Für das Unternehmen
aus dem Allgäu war der Umstieg auf die
Flow-Pack-Verpackung, die mit Ulma Packaging
aus Memmingen entwickelt und umgesetzt
wurde, ein großer Schritt, denn pro
Woche produziert die hauseigene Metzgerei
20 Tonnen an Hackfleisch und Hackfleischprodukten.
Rückstandslos recycelbar
Der große Vorteil des Flow-Packs: Er ist mit
60-65 μ bis zu zehnmal dünner als konventionelle
MAP-Schalen, die in der Regel eine
Stärke von 450-650 μ haben. Außerdem ist
der Schlauchbeutel deutlich leichter als die
Schale: Statt Taragewichten von 13,58 bis
24,98 Gramm bei der Schalenverpackung
bringen die Folienlösungen je nach Größe
zwischen 4,00 und 4,94 Gramm auf die Waage.
Dadurch spart Feneberg mindestens 70
Prozent Plastik pro Verpackungseinheit ein.
So werden – auf das Jahr gerechnet – 37,5
Tonnen weniger Kunststoff in Umlauf gebracht.
Foto: Ingo Jensen/Ulma
Feneberg-Produktionsleiter Christian Gareiß ist von den Nachhaltigkeitsaspekten der neuen
Schlauchbeutelverpackung begeistert.
Nachhaltiger
Schlauchbeutel
Ein weiteres Nachhaltigkeits-Plus ist, dass
die Schlauchbeutel aus der Mehrschichtfolie
Mono Flow des Folienherstellers Schur Flexibles
bestehen und rückstandslos recycelbar
sind. Dabei machen es die Flow-Packs dem
Endverbraucher einfach: Verpackung auf,
Fleisch raus und die Folie kann ungewaschen
dem Recyclingprozess zugeführt werden.
„Dieses einfache Handling ohne weiteres
Trennen hat uns überzeugt“, erklärt Christan
Gareiß, Leiter der Produktionstechnik bei Feneberg.
Weniger Plastik bedeutet dabei nicht weniger
Qualität und Hygiene. Die Mehrschichtfolie
aus Mono-Material bestehe zu mehr als
95 Prozent aus Polypropylen (PP) sowie einer
dünnen Hochbarriere und halte so die
Hackfleischprodukte auf höchstem Niveau
frisch und appetitlich, betont Thomas Blümel,
Geschäftsführer von Ulma Packaging.
Darüber hinaus ist der Flow-Pack aufgrund
seiner Schutzatmosphäre auch problemlos
stapelbar, ohne dass das Hackfleisch zerdrückt
wird.
Adaptionen vorgenommen
Verpackt werden die SB-Hackfleischprodukte
am Produktionsstandort der Feneberg-
Metzgerei von der Schlauchbeutelmaschine
FM 300. Für die recycelbare PP-Folie hat
Ulma einige Adaptionen an seiner Maschinentechnik
vorgenommen. „Zum einen haben
wir die Faltgeometrie angepasst, da die
PP-Folie schneller knickt als andere Folien.
Zum anderen haben wir Änderungen bei der
Längs- und Quersiegelung vorgenommen,
um die hohe Siegelqualität auch für die Recyclingfolie
zu gewährleisten“, erklärt Alexander
Biechteler, Leiter des technischen Vertriebs
und der Anwendungstechnik bei Ulma.
Darüber hinaus wurden etliche Hintergrundprozesse
neu eingestellt und für die veränderte
Art der Hackfleischverpackung optimiert.
34 1-2/2021 F leisch-Marketing