Fotos: Metzgerei Hack
MIT DER APP
ÜBERHOLEN
Der findige und experimentierfreudige
Metzgermeister hat schon jede Men-ge
Pionierarbeit für das Handwerk
geleistet: den ersten bundesweiten Wurst-verkaufsautomaten
Schlemmer-Box (2012),
den Weißwurst-Burger, der bis zur NATO nach
Brüssel gelangte (2014), eine aufmerksam-keitsstarke
Facebook-Kampagne zur Azubi-
Gewinnung (2015), das Bier „Hackgranate“ mit
einer lokalen Brauerei (2017) oder als aktives
Teammitglied des Butcher Wolfpack – The
WBC Team Germany (2018). „Alles dient dem
Zweck, als Marke Metzgerei Hack eigenständig
erkennbar und nachhaltig sichtbar zu sein“,
sagt Steffen Schütze. Und so war es auch mit
dem Schritt zur individualisierten Bestell- und
Liefer-App. Statt sich einem Dienstleister wie
Lieferando o. ä. anzuschließen, suchte er auf
dem Netzwerk-Event „Meat & Greet 2019“
in Fürstenfeldbruck den Kontakt zu Dr. Max
Schreder (Schreder Consulting, Deggendorf ).
Gewissermaßen als Testobjekt im Metzger-handwerk
setzten beide die App um, die seit
Januar 2020 einsatzbereit ist und seitdem in
immer mehr Metzgereien genutzt wird. Sie
sollte eigentlich nur Warteschlangen am Wo-chenende
vermeiden, ist aber seit der Corona-
Krise viel mehr als das: ein zusätzlicher Weg
der Auftragsabwicklung, der weniger Arbeit
macht. „Vorbestellungen ermöglichen eine
bessere Planung und Kalkulation. Gehen diese
nur via Telefon ein, kostet das meine Mitarbei-ter
viel Zeit, die man durch die App besser nut-zen
kann“, betont der 39-Jährige.
LÄUTET DIE ABHOL-KLINGEL...
… dann steht ein Kunde vor der Tür, der seine
Bestellung zuvor via Bestell-App aufgegeben
hat. Nun flitzt ein Mitarbeiter mit der Ware
raus, der Kunde zahlt bar oder mit einem mo-bilen
Lesegerät bargeldlos. Die Bestellungen
gehen direkt aus der App in einen Extra-Dru-cker
hinter der Theke und werden dort als Bon
ausgedruckt. Rasch werden diese abgearbeitet
und zum Abholen vorbereitet. „In der Corona-
Krise mit der Vorgabe, weniger Kunden im
Laden bedienen zu können, war das schon
ein sehr großer Vorteil. Der Kundenfluss war
schneller als zuvor und meine Mitarbeiter
konnten weiterbeschäftigt werden“, berich-tet
er. Auf eine Online-Zahlung verzichtete er
bewusst. Die App beinhaltet das gesamte An-gebot,
z. B. auch Parmesan, dessen Umsatz sich
seit März vervierfacht hat, oder andere leckere
Feinkostartikel. Hatten damals 300 Kunden die
App installiert, sind es heute über 1.000. „Im
ersten Halbjahr 2020 kamen so 2.400 Bestel-lungen
zusammen, teilweise auch von neuen
Kunden. An den Wochenenden waren es zu-vor
etwa 60 Bestellungen per Telefon, heute
werden viele davon via App getätigt“, sagt er.
Seinen Kunden will er alle Möglichkeiten zum
Bezahlen geben. Liefern lassen können sich
diese die bestellte Ware auch – an bestimmten
Tagen je nach Nachfrage, ab einem Einkauf
von 30 E frei Haus. Wer darunter bestellt, zahlt
5 E Liefergebühr pro Bestellung. „Alles in allem
eine lohnende Sache“, resümiert er. mth
www.metzgerei-hack-freising.de
Das können Kunden der Metzgerei Hack in Freising, wenn sie sich die
neue Bestell- und Liefer-App auf ihrem Smartphone installieren.
Für Inhaber Steffen Schütze ist das mehr als nur Kundenbindung.
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