MARMORIERUNG
SCHAFFT MEHRWERT
Ein Unternehmen aus dem Bereich Schweinegenetik bringt ein neues
Schwein auf den deutschen Markt: Duroc IMF. Die Zielgruppe: Fleisch-
Bedientheken mit Qualitätsführerschaft.
gleichbleibender Kalkulation etwa 1,50 E Mehr-preis
pro Kilo an der Fleischtheke.
Die Entwicklung des Duroc IMF geht auf das Un-ternehmen
Topigs Norsvin zurück. Mit den Jung-sauen
und dem Sperma von Topigs Norsvin wer-den
jährlich über 118 Mio. Schlachtschweine pro-duziert.
Wer Masse kann, kann in diesem Fall auch
Klasse. Das beweisen die Urteile von Fachleuten
aus Fleischvermarktung sowie dem Metzgerhand-werk.
Geschlachtet wurden Duroc IMF Schweine
z. B. bei Brand Qualitätsfleisch im niedersächsi-schen
Lohne. „Es ist eine ganz tolle Konstellation,
dass sich ein Genetik-Unternehmen auf hochwer-tige
Fleischqualität konzentriert. Bisher war es doch
meist so, dass rein wirtschaftliche Parameter, etwa
die Gewichtszunahme pro Tag, berücksichtigt wur-den“,
sagt Geschäftsführer Niko Brand.
KEINE ANGST VOR FETT
Viel Erfahrung mit der
Schlachtung, Zerlegung
und dem Verkauf der Du-roc
IMF hat Fleischermeis-ter
Matthias Tiemann aus
der Lembecker Metzgerei
Bellendorf: „Ich bin von die-sen
Duroc-Schweinen über-zeugt.
Vor allem gefällt mir der
sehr hohe Anteil an intramuskulärem
Fett. Wenn man sich etwa das Kotelett
anguckt, sieht man diese ganz feine Mase-rung
– das sticht komplett ab von allem, was man
konventionell kennt.“ Auch Metzgermeister Chris-tian
Thier aus Münster hat das Fleisch getestet:
„Es ist ein wunderbar trockenes, eher dunkles und
festes Fleisch. Es hat eine sehr feine Marmorierung.
Man sollte genau hinschauen, um die vielen fei-nen
Fettfasern klar zu erkennen. Diese Marmorie-rung
ist über das ganze Tier hin gleichmäßig und
durchzieht den Muskel vollständig.“ Bei der Zer-legung
gilt für ihn, dass ein besonderes Schwein
Der Markt mit hochwertigem Schweinefleisch
kommt in Bewegung – Nachfrage und Mehr-preisbereitschaft
steigen. Fleischkenner und
-liebhaber haben beim Rindersteak gelernt: Wenn
Fleisch besser schmeckt, dann wegen der Marmo-rierung.
Das verspricht auch das Duroc IMF. IMF
steht für intramuskuläres Fett. Mit dem Hinweis auf
Duroc verbinden Experten und Verbraucher vor al-lem
Eicheln fressende, spanische Freilandschweine.
Der Verkaufspreis des Iberico-Schweinefleischs liegt
aber in den Fleischtheken noch über dem von Bio-
Schweinefleisch. Der Vorteil des Duroc IMF: Es braucht
keine Eichelwälder und keine Freilandgehege – es
findet in der traditionellen Stallmast ideale Bedingun-gen.
So etwa beim Bauernhof Kortenhorn in Rhede
im Landkreis Borken (340 Sauen, 1.200 Ferkelauf-zuchtplätze
und 1.450 Mastplätze). Ein etwas höherer
Preis ist aber auch beim Duroc IMF fällig: Rund 50 E
Mehrpreis pro Schwein für den Bauern bedeuten bei
ERZEUGUNG
Fleischermeister Matthias
Tiemann, Metzgerei Bellendorf
(Lembeck): „Vor allem gefällt mir der
sehr hohe Anteil an intramuskulärem
Fett.“
Auch Metzgermeister Christian
Thier aus der Fleischerei Thier in
Münster ist vom Fleisch dieser
Schweine überzeugt.
Fotos: Topigs Norsvin, F. Gempel
30 4/2020