Fotos: Wagner
mehr gibt. „Für mich persön-lich
geht für ein guten Schinken
oder ein gutes Würstchen nichts
über Schweinefleisch“, betont er.
Das Fleisch zerlegt er selbst. Die
Bauern liefern es an den Brixner
Schlachthof. „Ich lasse es so lang
wie möglich am Knochen reifen,
da ich der Meinung bin, das ist die
beste Methode“, sagt er.
Der italienische Kunde bevorzuge
Kalb- und Rindfleisch sowie Ge-flügel.
Daher gibt es nur ein paar
Klassiker vom Schwein wie Ripp-chen,
Koteletts oder Filet. Aber
auch bei den Italienern steigt die
Beliebtheit von Brühwürstchen.
Die Bestseller sind Gulasch, Hack-fleischsauce
(Ragout), Suppen,
Sauerkraut, Frikadellen sowie pa-nierte
und vorgewürzte Schnitzel.
Viele Menschen leben in Haus-halten
mit bis zu drei Personen.
Deshalb produziert eine Köchin
eine ganze Reihe an schmackaften
Fertig- und Halbfertigprodukten
dieser Art.
Die Hochsaison ist neben Valentins-
tag und Ostern das zweite Halb-jahr.
Ab Juli kommen die Touristen
und kaufen lokale Spezialitäten
wie Speck, Bündner Fleisch, Kamin-
wurzn oder kleine Salamis zum
Mitnehmen, die keine Kühlung er-fordern.
WAHRER DER TRADITION
Schinken und Kaminwurzn sind
die Ursprungsprodukte der Fami-lie.
Thomas Fink hat die traditio-nellen
Produkte nur minimal ver-feinert.
„Ich habe viel Feedback der
Kunden bekommen, die Produkte
doch bitte nicht zu verändern“,
erklärt er. In der Produktion hat
er Verfahrensweisen geändert, die
sich aber nicht auf den Geschmack
ausgewirkt haben. Als er ambitio-niert
von seinem auswärtigen Jahr,
in dem er verschiedene Seminare
und Ausbildungskurse besuch-te,
zurückkehrte, hat er Neues
ausprobiert, doch das sei nur auf
mäßige Begeisterung gestoßen.
„Wir sind ein Bergland und da ist
alles ein bisschen engstirnig.“ Bis
heute benutzt er einen traditio-nellen
Räucherschrank. Es wird mit
harzfreiem Buchenholz und ohne
Chemie kaltgeräuchert. „Wir be-nutzen
einen alten ausgefliesten
Kühlschrank. Dessen Steinmauern
speichern die Kälte besser als mo-derne
Geräte. „Sollte die Kühlung
mal einen halben Tag ausfallen,
erhitzt er sich gerade mal um
0,5 Grad“, erzählt er. Dennoch ist es
manchmal mühsam mit den Ge-gebenheiten
zurecht zu kommen.
Die Strukturen der Produktions-räume
und des Ladens in der Brix-ner
Altstadt sind unveränderbar.
„Wir müssen jede Nische und je-des
Eck ausnützen“, betont der
Metzgermeister.
„OUR MEAT ROCKS“
Konträr zum Traditionssortiment
stehen die Werbekampagnen der
Finks, die aus der Reihe tanzen.
„Meine Frau Doris und ich sind
sehr offen, wollen nicht immer
Standard sein und uns differenzie-ren“,
bestätigt der kreative Metz-ger.
Als er vor über 20 Jahren nach
einem Logo suchte, wollte er kei-nesfalls
ein Typisches mit Tierköp-fen.
Es sollte ein schwarzer Hinter-grund
mit Schrift sein. Gemeinsam
mit dem Schwager, der als Werber
arbeitet, entwickelte er es dann.
Der kam mit der Idee mit rosa
Schweinchen mit Tätowierungen
an – nicht zuletzt weil der Metz-germister
selbst tätowiert ist. Die
Ideen zu Foto-Shootings entwirft
er mit seiner Frau, die ansonsten
im Verkauf mitarbeitet. So kam es
zu Foto-Kampagnen und Slogans
wie „Our meat rocks“ oder „Auch
harte Kerle stehen auf zartes
Rosa“. Dafür wurde die lokale Ho-ckeymannschaft
angeheuert. Der
neueste Spruch lautet „Everbody
needs a magic meat moment“. Für
das professionelle Foto posieren
zwei Stammkunden als Blues Bro-thers-
Verschnitt. Dass die Jugend
diese Musik nicht mehr so kennt,
tut den kreativen Ideen der Finks
keinen Abbruch: „Entweder habe
ich einen Spruch oder ein Bild im
Kopf und dann denke ich mir was
aus“, sagt er. Für Facebook hilft
ihm nun eine Neffe, denn auch
Thomas Fink fehlt die Kontinuität,
die für den Social Media-Erfolg
notwendig ist. Geplant ist, einmal
monatlich einen witzigen Spruch
mit Bild zu lancieren. vew
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