Fotos: Colourbox.de, Concardis
Schnell mal mit der Karte
kontaktlos zahlen, auch beim
Einkauf im Laden beim
Fleischer – ein Verhalten, das
für viele Verbraucher in
Deutschland, Österreich
und der Schweiz in
Zeiten vor Corona
nicht alltäglich war.
BALD STANDARD?
Das Virus und die darauf in diesen drei
Ländern folgenden staatlichen Maß-nahmen
zu dessen Eindämmung ha-ben
aber auch im Bezahlverhalten am Point
of Sale eine klare Veränderung herbeigeführt:
Während der Anteil kontaktloser Kreditkarten-zahlungen
vor der Schließung zahlreicher La-dengeschäfte
aufgrund der Corona-Pandemie
Mitte März 2020 im Branchendurchschnitt
noch bei rund 54 % lag, stieg dieser Wert da-nach
auf einen Rekordstand von 68 %. Zu
diesem und weiteren Ergebnissen kommt der
Eschborner Zahlungsdienstleister Concardis,
der die bargeldlosen Transaktionsdaten seiner
Händlerkunden im Zeitraum von sechs Wo-chen
vor und sechs Wochen nach dem Shut-down
am 16. März 2020 in Deutschland, Öster-reich
und der Schweiz ausgewertet hat.
MEHR HYGIENE UND KOMFORT
Aufgrund der Corona-Pandemie haben Politik
und Handel bargeldloses und kontaktloses
Bezahlen forciert. Um das allgemeine Anste-ckungsrisiko
zu minimieren, wurden die Ver-braucher
nicht nur aktiv zur Kartennutzung,
sondern auch zum kontaktlosen Zahlen per
Karte oder Smartphone aufgefordert. Viele
haben verstanden, dass diese Form des Be-zahlens
hygienischer ist als mit Bargeld sowie
weitere Vorteile wie Sicherheit und Zeiter-sparnis
bringt. So wurde etwa in Bäckereien
in dem untersuchten Zeitraum mit Kredit-
karte vorwiegend kontaktlos gezahlt. Der An-teil
der Kontaktloszahlungen stieg hier nach
dem Shutdown um rund 7 auf 91 %. Bemer-kenswert
ist, dass die Anzahl kontaktloser
Transaktionen um mehr als die Hälfte zunahm,
während die nicht kontaktlosen Zahlungen
um rund 20 % sanken. Im Lebensmittelhan-del
wurden vor dem Shutdown rund 70 % der
Kreditkartenzahlungen kontaktlos getätigt In
den sechs Wochen danach lag der Anteil im
Durchschnitt bei knapp 75 %. Die Anzahl an
Kontaktloszahlungen mit Kreditkarte in Bau-märkten
stieg laut den Concardis-Zahlen bei
einer Verdopplung des Umsatzes um mehr als
80 %. Entsprechend erhöhte sich der Anteil
kontaktloser Transaktionen von 61 % vor den
Ladenschließungen auf danach rund 70 %.
EINIGE VORTEILE
Zahlen, die einen klaren Trend aufzeigen, denn
die Konsumenten haben Vorbehalte abgebaut
und ihr Bezahlverhalten in den Wochen nach
dem Corona-Shutdown umgestellt. Auch für
die Händler hat die Akzeptanz von Karten-zahlungen
und das Angebot an den Kunden,
die kontaktlos bezahlen, zahlreiche Vorteile.
Zum einen geht der Bezahlvorgang einfach
und schnell. Zum anderen – und das wird sich
angesichts der weiter bestehenden Corona-
Gefahr nicht ändern – lassen sich damit staat-lich
geforderte Hygienestandards erfüllen,
d. h. der Direktkontakt mit Bargeld vermeiden.
Ergänzend dazu haben im April 2020 vor dem
KONTAKTZAHLUNGEN MIT
KREDITKARTE STEIGEN NACH
SHUTDOWN AUF REKORDHOCH
Branchenweiter
Durchschnitt
Bäcker
Lebensmittel-
händler
Baumärkte
Auswertung von Kontaktlos-Transaktionen mit
Kreditkarte bei Concardis-Händlern sechs Wochen
vor und sechs Wochen nach den staatlich ange-ordneteten
Ladenschließungen ab 16. 3. 2020 in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
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