Kompakt – Bedienung & Technik
derner, energieeffizienter Kühlmöbel und
deren Ausstattung mit Türen wurde zudem
eine Energieeinsparung von 50 Prozent
erzielt. Damit dem Kunden dies bei
seinem Einkauf bewusst gemacht wird,
wurden die Kühlregaltüren mit Aufklebern
versehen: „Greifbarer Klimaschutz! – Kühltüren
sparen 50 Prozent Energie“. „Der erste
Passivhaus-Supermarkt sparte im Vergleich
zu einem unserer herkömmlichen
Märkte rund 10.000 Liter Heizöl beziehungsweise
32,5 Tonnen CO2 ein“, heißt es
beim Unternehmen. Wie auf vielen Märkten
und Verteilzentren des Händlers erhielt
auch der Markt in Pinswang eine Photovoltaikanlage
auf dem Dach, die Strom
für den Markt erzeugt. Für diesen Markt
wurde das Unternehmen mit dem Energy
Globe Award Tirol 2014 ausgezeichnet.
Nachhaltiges Management
Das Thema des nachhaltigen Handelns
beschränkt sich bei dem österreichischen
Unternehmen jedoch nicht nur auf die
Einsparung von Energie, sondern ist auch
im Sortiment der Käse, Molkereiprodukte,
Wurst und Fleisch zu sehen. Dabei heißt
die Vision „Aus Tirol – für Tirol“. In der
hauseigenen Alpenmetzgerei werden
Wurst- und Fleischprodukte aus Tieren
mit Tiroler Herkunft für die Märkte hergestellt.
Dazu zählen diverse Wurstsorten in
Scheiben oder als ganze Wurst für die
Theke und das SB-Regal. Passend zum
Sommer zählen auch marinierte Grillprodukte
zum BBQ-Angebot der Alpenmetzgerei.
Weitere Wurstartikel sowie Kartoffeln,
Brot und vor allem Molkereiprodukte und
Käse werden unter der Tiroler Marke Bio
vom Berg angeboten. Dass Bio vom Berg
für mehr steht als eine biologische Herstellung,
berichtet Heinz Gstir, Bio-Bauer und
Obmann von Bio vom Berg: „Bio alleine
Unter der Tiroler Marke Bio vom Berg wird ein breites Sortiment angeboten. Wer sich für diese
Produkte entscheidet, kauft garantiert in der Region erzeugte Lebensmittel.
reicht nicht, die Herkunft und Qualität der
Produkte ist ebenso wichtig. Wer sich für
Produkte von Bio vom Berg entscheidet,
kauft garantiert in der Region erzeugte Lebensmittel,
sichert das Überleben der Tiroler
Berglandwirtschaft und verhindert
gleichzeitig unnötigen Transitverkehr.“ Somit
beteiligen sich die Verbraucher durch
den Kauf aktiv am Kampf gegen den Klimawandel.
Darüber hinaus setzt der Einzelhändler
auf weitere Bio-Produkte. „Besonders bei
Frischfleisch spürt, sieht und schmeckt
man den Unterschied zwischen biologisch
ernährten Tieren und jenen aus der Massentierhaltung“,
heißt es bei dem Unternehmen.
Unter der Eigenmarke „natürlich
für uns“ werden mehr als 300 Produkte
quer durch alle Warengruppen angeboten.
Weitere 500 Produkte der Marke Alnatura
runden das Bio-Sortiment ab und unterstreichen
die nachhaltige Ausrichtung.
Dass der erste Passivhaus-Supermarkt
nicht nur der Imagepflege diente, sondern
der Auftakt eines nachhaltigen Ressourcenmanagements
und Pionierleistung im
Bereich des Green Building war, zeigen die
Nachfolgeprojekte. Neben dem Ausbau
der Photovoltaik-Anlagen auf Produk-
tionsbetrieben und Verwaltungsgebäuden,
wurden bereits sechs weitere Passivhaus
Supermärkte gebaut. Denn mittlerweile
hat sich diese umweltbewusste
Bauweise für das Tiroler Handelsunternehmen
als neue Generation des Bauens
im Lebensmitteleinzelhandel etabliert.
Zuletzt wurde der energieeffiziente
Markt in Ötztal Bahnhof mit dem Passivhaus
Zertifikat prämiert. Der energiesparende
Markt im Passivhaus-Stil wurde auf
einem Verkehrsknotenpunkt ins Tal, der
sogenannten Ötztaler Höhe, im vergangenen
Jahr eröffnet. Alle Vorgaben für ein
mustergültiges Passivhaus wurden auch
bei diesem Markt umgesetzt, wie die umfassenden
Kontrollen des laufenden Betriebes
bestätigen.
Wie der östereichischen Lebensmittelhändler
mitteilt, möchte er den umweltbewussten
Weg weitergehen und auch bei
zukünftigen Bauprojekten die energieeffiziente
Passivhaus-Technologie einsetzen.
So sind in Weer, Lermoos und St. Gallenkirch
derzeit drei weitere Passivhaus-Supermärkte
in Planung. Damit möchte das
Tiroler Familienunternehmen eine Vorreiterroller
beim energiebewussten Bauen
einnehmen und Maßnahmen ergreifen,
damit das Land Tirol das ambitionierte
Ziel Energieautonomie im Jahr 2050
(www.tirol2050.at) erreicht.
Auch in Natters ist – mitten im Dorf – ein attraktives Gebäude im Passivhaus-Stil entstanden.
8 7/2017