Kompakt – Bedienung & Technik
Fotos: MPreis/Schaller
Markenzeichen der MPreis-Supermärkte ist die Vielfalt der architektonischen Formsprache, mit der auf die landschaftlichen Besonderheiten und
kulturelle Traditionen der jeweiligen Standorte eingegangen wird – wie in der passivhaus-zertifizierten Filiale in Patsch.
Effizientes
Einkaufserlebnis
Intelligente, effiziente und nachhaltige Techniken rücken im Lebensmittel-Einzelhandel
immer stärker ins Rampenlicht. Wie architektonische Individualität zum Markenzeichen
und Ressourcenschonung durch Passsivhaus-Baustil zum Erfolg beitragen kann,
zeigen die neuen Supermärkte des Tiroler Lebensmittelhändlers MPreis.
Produkten eine Bühne geben, ein
Einkaufserlebnis schaffen und für
Warengruppen auch optische Themenwelten
schaffen – das sind die meist
genannten Schlagwörter beim Thema Ladenbau,
wenn in Deutschland über die Eröffnung
eines neuen Supermarktes gesprochen
wird. Und damit sich der Markt
von allen Mitbewerbern abhebt, soll er individuell
und keinesfalls „von der Stange“
sein. Das Außendesign des Marktes wird
jedoch in der Regel vernachlässigt, so dass
die Fassade schon fast als Einheitsdesign
gesehen werden kann. Beim Tiroler Lebensmittelhändler
MPreis werden Individualität,
Design, Baustil und Ladenbau neu
und anders interpretiert als hierzulande.
1872 ging für Therese Mölk, geborene
Gollner der lange gehegte Wunsch in Erfüllung,
eine Ausbildung zur Verkäufern machen
zu dürfen. Im damals größten Geschäft
in Wörgl arbeitete die 20-Jährige als
Lehrling und war nach drei Jahren Ausbildung
dort die erste Verkäuferin. Mit der
Heirat von Johannes Mölk und Familiengründung
mit zehn Kindern in 14 Jahren
verabschiedete sie sich allerdings vorerst
aus dem Lebensmittelhandel. „Aber dann
ging der Kampf los, weil ich mich selbstständig
machen wollte. Der Bürgermeister
selbst verhalf mir dann zum Gewerbeschein.
Das war ein Hurra“, dokumentierte
die junge Frau ihre Firmengründung damals
in ihrem Tagebuch. 1920 eröffnete sie
gemeinsam mit ihrem Mann ihr erstes Lebensmittelgeschäft
im Viaduktbogen 11 in
Innsbruck. Bereits neun Jahre später betrieb
sie elf Therese-Mölk-Geschäfte, eine
Bäckerei und eine Molkerei. Bis 1973
wuchs das Tiroler Familienunternehmen
auf 30 Geschäfte mit einer Fläche zwischen
50 und 150 Quadratmeter. Damit war die
Grundlage der ein Jahr später gegründeten
Supermarktkette MPreis geschaffen.
Mit dem österreichweiten Wachstum
von Mittbewerbern wie Spar und Adeg
veränderte sich die Marktsituation, so dass
die dritte Familiengeneration um Anton
Mölk und seinen Cousins Hansjörg und
Hans Mölk in die bestehenden Flächen investierten
und ausbauten. Im Laufe der
siebziger und achtziger Jahren des vorherigen
Jahrhunderts wurden dann fast alle
größeren Therese Mölk-Läden auf die Vertriebslinie
MPreis umgeflaggt, so dass Mitte
der Achtziger 25 Supermärkte in Tirol
angesiedelt waren. Inzwischen sind es
mehr als 200 Märkte, die neben der Heimatregion
auch in Salzburg, Kärnten und
Südtirol verbreitet sind.
6 7/2017