ren – Räumen können alle Klimaklassen
sowie alle Kältemittel getestet und die
KMW-Produkte mittels Softwaresimulationen
weiterentwickelt werden.
Ein wichtiger Lösungsbaustein ist dabei
auch die fortschreitende Digitalisierung
von Maschinen und Anlagen. So
stellte KMW auf der diesjährigen Euroshop
„Predictive Maintenance“ vor. Mit
der vorausschauenden Wartung, die mit
Skill Software entwickelt wurde, können
mögliche Defekte am Gerät erkannt werden,
bevor sie tatsächlich eintreten. Dadurch
können hohe Kosten durch Ausfälle
und Reparaturen vermieden werden. Das
Konzept basiert auf drei aufeinander aufbauenden
Systemaktivitäten. Zunächst
werden relevante Daten des Möbels digital
erfasst, anschließend von der Software
anhand von Algorithmen bewertet und
daraus ableitend wahrscheinlich eintretende
Ereignisse berechnet.
Mit Ampelfarben visualisiert
Bei dem System geben Sensoren ein Signal,
sobald Stromaufnahme, Temperatur
oder Luftfeuchtigkeit die für die unterschiedlichen
Möbelbauteile vorgegeben
Toleranzbereiche verlassen. Das System
vorhe r – Nacher
Vorher und nachher: Das Angebot, Kühlmöbel fachgerecht so aufbereiten zu lassen, dass sie
sich auch optisch nicht von neuen unterscheiden, findet immer mehr Anhänger.
übermittelt die Daten an den Marktbetreiber
oder an den Service von KMW.
Die Sensoren sind dafür drahtlos mit einem
Tablet oder einem anderen Endgerät
verbunden. Dort wird die Funktionalität
der einzeln überwachten Module
mit Ampelfarben visualisiert. Ist beispielsweise
ein Lüftermotor intakt,
leuchtet es auf dem Tablet grün. Wird
eine Überhitzung festgestellt, ist der
entsprechende Lüfter im Programm
gelb eingefärbt. Falls der Lüftermotor
kurz vor dem Ausfall steht, signalisiert
die rote Farbe das Handlungsbedarf
besteht.
Im nächsten Schritt sollen die Fähigkeiten
des Kühlmöbels ausgebaut werden.
Dann wird das intelligente Möbel
nicht nur Auskunft über die Funktionalität
der technischen Komponenten geben,
sondern auch Informationen zu Warenvorrat,
Verkaufsraten und Stoßzeiten
liefern. Mit Hilfe der Sensoren kann beispielsweise
das Gewicht der Lagerbestände
und damit die Stückzahl der verbliebenen
Stückzahl der Lebensmittel
kontrolliert werden. Zusätzlich kann das
smarte Möbel dokumentieren, zu welchen
Tageszeiten bestimmte Lebensmittel
besonders gefragt sind, und so dem
Marktbetreiber ermöglichen, vorausschauend
zu reagieren.
„Mit Predictive Maintenance wird die
Kühlung im Lebensmittelhandel künftig
signifikant an Zuverlässigkeit gewinnen.
Zudem wird mit dem System die Lebensdauer
eines Kühlmöbels deutlich gesteigert.
Intelligente Lösungen sind die Zukunft
für Supermarktkälte“, ist sich
Jansing sicher.
Gefördertes
Forschungsprojekt
KMW steht in engem Austausch mit
Firmen aus den Bereichen Sensorik,
Software, Simulation, Glas und neuen
Isolationsmaterialien, um an zukunftsweisenden
Produkten zu arbeiten. So
erhielt man Anfang des Jahres für das
Forschungsprojekt „TEC50“ vom Bund
die Förderbewilligung im Rahmen der
Maßnahme „KMU – Innovationsoffensive
Ressourcen- und Energieeffizienz“.
Gemeinsam mit Projektpartnern wird
an dem Ziel gearbeitet, ein hocheffizientes
und intelligentes Tiefkühlmöbel
zu entwickeln, das nur noch die Hälfte
– deshalb der Name des Projekts – der
Energie benötigt. Um dieses ambitionierte
Vorhaben zu realisieren, hat
man sich mit Spezialunternehmen für
Isolierglas, Dämmmaterialien sowie
Elektronik und Sensorik zusammengetan.
„Wir stellen uns vor allem die Frage,
wo Energie verschwindet“, erklärt
KMW-Geschäftsführer Frank Jansing.
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