Editorial Fleisch-Marketing
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Der Winter-Tierwohl-Blues
Wenn die Diskussionen und politischen Debatten um Tierwohl und -gesundheit wieder reißerisch
Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter
sein, dass die Grüne Woche in Berlin ihre Pforten geöffnet hat. Dann ist die Zeit für neue
Programme, Konzepte und Labels, die vor dem Hintergrund der Berliner Veranstaltung
öffentlichkeitswirksam über die Medien vorgestellt werden. Da darf natürlich auch der geschäftsführende
warb. Dass ausgerechnet Schmidt mehr Tempo fordert, entbehrt nicht einer gewissen
Komik. Genau vor einem Jahr hat Schmidt auf der Grünen Woche 2017 das neue Tierwohl
passiert. Schade, eine so kraftvolle Branche hätte einen stärkeren Minister verdient!
Denn inzwischen entwickelt die Branche eigene Konzepte, die leider auch wieder Einzellösungen
seit dem Start 2015 ein Produktsiegel heraus. Mit diesem Label kann der Lebensmittel-
Einzelhandel unverarbeitetes Fleisch von Hähnchen und Puten kennzeichnen. So können
Verbraucher ab April 2018 am Siegel erkennen, dass die Ware tatsächlich aus einem
der teilnehmenden Geflügel-Mastbetriebe stammt. Damit wird diese Ware herausge-
hoben und differenziert sich gegenüber den herkömmlichen Produkten.
Kritik kam postwendend vom Deutschen Tierschutzbund. Dieses Label sorge nur für
Verwirrung. Nun muss auch diese Äußerung im Kontext gesehen werden. „Zufällig“
haben Aldi Nord und Aldi Süd das eigene Label des Tierschutzbundes für ihre neue
Tierschutzmarke „Fair & Gut“ verwendet. Im ersten Schritt werden in ausgewählten
Regionen sechs verschiedene frische Geflügelfleischprodukte verkauft. Die Ware
kommt aus dem Privathof-Programm von Wiesenhof.
Da stellt sich die Frage, wie der Verbraucher das alles verstehen soll. Alle Protagonisten
beteuern, dass die Nachfrage nach Produkten aus tiergerechter Haltung stark gestiegen
hat einen anspruchsvollen Job vor sich! Aber ich vergaß zu erwähnen: Der neue Minister
wird ja nach Parteien-Proporz bestimmt – und nicht nach Qualifikation!
Ein spannendes 2018 wünscht
Michael Jakobi
1-2/2018 F leisch-Marketing
über die Medien gestreut werden, kann der Betrachter wie in jedem Jahr sicher
Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) nicht fehlen, der vor Beginn
der Grünen Woche für Tempo bei der Einführung eines staatlichen „Tierwohl-Labels“
Label vorgestellt. Trotz aller Versprechungen und Fristenankündigungen ist nichts
sind und die Flut von Labels verstärken. Die Initiative Tierwohl (ITW) gibt erstmals
sei. Das mag stimmen. Aber wo bleibt die Transparenz? Der neue Agrarminister
Weg zu unseren
Mediadaten u