SERVICE & BEDIENUNG
Unterschiedliche Teilstücke aus verschiedenen Nationen sind heutzutage in den Theken des Lebensmitteleinzelhandels nichts Ungewöhnliches.
Auf der Suche nach
dem Extravaganten
Neben der Qualität von Fleisch spielt die Präsentation der Erzeugnisse
eine wichtige Rolle beim Verkauf. Fleischsommelier Michael Keller erklärt,
worauf beim Angebot in der Bedienungstheke zu achten ist.
Während früher die Fülle in der Präsentation der Ware
wichtig war, um auch im Fleisch-Geflügel-Bereich
nach dem Motto „Viel hilft viel – Ware verkauft Ware“
starke Umsätze zu generieren, hat sich inzwischen eine andere
Form der Präsentation im Fleisch und Wurstbereich durchgesetzt.
Heute sind klare Strukturen in der Angebotsform mit einer
passenden wertigen Auslobung gefragter. Der Hintergrund sind
neue moderne Zuschnittsformen und vor allem die Fleischwertigkeit,
die professionell zur Schau gestellt wird. Hierbei ist eine
klare Zuordnung der Produkte extrem wichtig, um Verwechselungen
zu vermeiden – insbesondere, wenn man von internationalen
Steak-Zuschnitten spricht.
Anfallende Abschriften ausgleichen
Mehrere Rindfleischqualitäten aus diversen Nationen sind
mittlerweile nichts Ungewöhnliches im Angebot. Durch die
boomende BBQ-Szene mit den entsprechenden Zeitschriften
wie „Beef“, „Fire & Food“ oder „Meat In“ kommen unbekannte
Steakzuschnitte nach Deutschland und sprechen Kunden an,
die auf der Suche nach dem Extravaganten sind. Das bietet eine
wunderbare Gelegenheit, um Fachkompetenz zu demonstrieren
und „Story Telling“ zu betreiben. Die Geschichten zu den
Produkten lassen die Preise in den Hintergrund rücken und ermöglichen
eine höhere Wertschöpfung. Die ist notwendig, um
anfallende Abschriften auszugleichen – beispielsweise den Zuschnitt
für den Trocknungsrand.
Unumgängliche Kalkulation
Bei der Warenpräsentation sollte man sich bewusst sein, dass
moderne Bedienungsmöbel keine Sichtbeschränkungen mehr
mit sich bringen und der Kunde alles sehen kann. Rigorose
Thekenpflege ist daher unverzichtbar. Wenn der Thekenbau
morgens fertig ist, sollte man unbedingt die Perspektive wechseln,
sich vor die Theke stellen und schauen, ob und was einen
besonders anspricht. Den Kunden wird es nicht anders gehen.
Belegungspläne sollten je nach Produktauswahl flexibel zu
händeln sein. Beim Thekenbau sollte man im Vorfeld fixieren,
welche Platzverhältnisse man mit welchen Plattenformen be-
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