Messe & Veranstaltungen
Handel von morgen
EUROCIS Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann
Auf der Eurocis,
die vom 19. bis
21. Februar 2019 in Düsseldorf
stattfindet, zeigen rund 500
Aussteller aus 29 Ländern
wie der Handel von morgen
aussehen könnte.
Mehr als 12.000 internationale Besucher
aus über 90 Ländern
werden auf die Fachmesse für
Handelstechnologie kommen, um sich
über die neuesten Entwicklungen zu informieren
und einen Blick auf zukünftige
Möglichkeiten zu werfen. Zu den aktuell
wichtigsten Trends zählt, Systeme interaktiv
zu gestalten, mit Touch- oder zunehmend
Sprach-Funktionen und Smartphones
zu integrieren. Mitarbeiter des Handels
beispielsweise können Digital-Signage-Inhalte
per Smartphone steuern, um sie einer
veränderten Warenpräsentation anzupassen.
Ebenso können Konsumenten mit bestimmten
Inhalten interagieren. „Da die
Kunden über ihr Mobiltelefon meist „always
on“ und immer öfter „mobile only“
sind, wird das Smartphone zum zunehmend
entscheidenden Touchpoint“, meint
Dr. Gerd Wolfram, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens
IoT Innovation &
Consult. Zum sinnvollen Service gehört
auch das moderne Bezahlverfahren über
das Mobiltelefon. Womit sich der Kreis
zum Dreh- und Angelpunkt Smartphone
wieder schließt und zugleich deutlich wird,
wie umfangreich die Bandbreite an digitalen
Tools für den Stationär-Einsatz mittlerweile
ist.
Ein weiterer Schwerpunkt wird auf SBKassen
liegen, die zwar in Deutschland
noch nicht so stark vertreten sind wie in
anderen Ländern, aber bei den Kunden auf
hohe Akzeptanz stoßen. Nahezu alle Händler,
Einen interessanten Blick auf technische Entwicklungen im Handel bietet die Eurocis den Fachbesuchern.
die SB-Stationen anbieten, sind laut einer
Untersuchung des Handelsinstituts
EHI mit den Nutzerquoten zufrieden. Es
werden Anteile von häufig mehr als 20 Prozent
der Transaktionen erreicht – im Bargeld
Land Deutschland allerdings unter
der Voraussetzung, dass Barzahlung ermöglicht
wird. Fast alle der hier aufgestellten
SB-Stationen besitzen daher Bargeldmodule.
Dagegen übertrifft zum Beispiel
die Schweizer Migros-Gruppe die 20 Prozent
Quote auch mit ausschließlicher Kartenzahlung.
An einigen hoch frequentierten
Standorten, etwa in Bahnhöfen,
erreicht Migros sogar einen Transaktionsanteil
von bis zu 50 Prozent.
Hybride Kassenanlagen
Einen außergewöhnlichen Weg, SB-Stationen
in die Kassenzone einzubinden, geht
die Manor AG. Die größte Schweizer Warenhauskette
hat in mehr als 30 seiner
Food-Märkte hybride Kassenanlagen installiert,
so dass die SB-Terminals jederzeit
in klassische Kassen umgewandelt werden
können. So ist Manor in der Lage, flexibel
auf unterschiedliche Kundenfrequenzen zu
reagieren. Zusätzlich können die beweglichen
Ablageflächen variabel angeordnet
und der Raumsituation angepasst werden.
Da die EHI-Analysen ergeben haben, dass
die befragten Unternehmen kaum Probleme
mit der Funktionsfähigkeit ihrer SBStationen
haben und die Technik ausgereift
scheint, werden auf der Eurocis keine spektakulären
Neuerungen, sondern sinnvolle
Varianten und Weiterentwicklungen zu sehen
sein. NCR hat zum Beispiel die Erkennung
von Wiegeartikeln wie Obst oder Gemüse
optimiert, außerdem die Alters-
freigabe bei Tabakwaren und Alkoholkäufen
an der SB-Kasse automatisiert. Dazu
wird die Alterserkennungstechnologie von
Yoti integriert, die innerhalb weniger Sekunden
verifiziert, ob eine Person über
dem Erwerbsalter für einen Artikel liegt.
Interessant werden auf der Eurocis auch
wieder die Foren mit ihren aktuellen Fallstudien
und ihrem Blick in eine mögliche
Zukunft sein. Darüber hinaus bietet die
Messe jungen, innovativen Unternehmen,
die sich speziell der Entwicklung von ITSystemen
und Lösungen für den Handel
verschrieben haben, wieder eine eigene
Plattform. Nach dem Erfolg im vergangenen
Jahr präsentiert sich das „Start-up Hub“
nicht nur mit mehr Unternehmen, sondern
auch mit einem eigenen Vortragsforum.
12 1-2/2019 F leisch-Marketing