Fotos: Sievers Selbst ist die Frau 32 2/2015 FLEISCHER MIT ERFOLG „Das ist mein Reich,“ sagt Fleischermeisterin Michaela Lübke, als sie ihre blitzeblanke Wurstküche zeigt. In der Fleischerei Wolff in Wandlitz unweit von Berlin sind neben ihr noch sechs weitere Frauen beschäftigt. Fleischermeisterin Michaela Lübke (r.) mit einem Teil ihres rein weiblichen Teams. Die Fleischerei Wolff in Wandlitz, etwa 20 km nordöstlich der Hauptstadt, existiert seit 1935. 2006 übernahm die Inhaberin Michaela Lübke den Betrieb ihrer Eltern, den ihr Großvater gründete. „Ich bin mit der Fleischerei groß geworden. Als Kind war ich oft bei meinem Vater in der Produktion. Die Frage nach meinem Berufswunsch hat sich eigentlich nie gestellt“, erinnert sie sich: „Es stand fest, dass ich das Gleiche wie meine Eltern machen werde.“ Sie lernte in Berlin und arbeitete danach dort in verschiedenen Positionen. „Für mich war es wichtig, woanders reinzuschnuppern, bevor ich die Fleischerei hier übernehmen wollte“, sagt die 46- Jährige. Ihr Team besteht aus sieben Frauen: zwei Verkäuferinnen im Imbiss sowie drei im Laden, eine Köchin und eine Aushilfe. „Das erfordert Fingerspitzengefühl und ich muss viel zusteuern: Ich versuche, auf die Wünsche einzugehen, z. B. bei privaten Terminen oder Urlaubsplanungen. Und wir unternehmen viel gemeinsam, so wie jedes Jahr einen Ausflug zur Grünen Woche“, gibt Michaela Lübke zu. Die Chefin ist die zweitjüngste in ihrem Geschäft. „Die meisten meiner Mitarbeiterinnen kennen mich schon als Kind und haben bereits bei meinen Eltern gearbeitet“, sagt sie. Damit alle gemeinsam auf dem Laufenden bleiben, gehört Weiterbildung fest dazu. Gerade haben sie alle in Kulmbach ein Komplettseminar besucht. „Hier in der Region werden solche Seminare nicht angeboten. Die Nachfrage ist einfach zu gering“, bedauert sie. Für das Seminar musste sie den Betrieb einen Tag schließen. „Das geht nur zum Jahresanfang“, erklärt sie. Im Sommer sei das nicht möglich, dann seien Zwölf-Stunden-Tage für sie normal. Pro Woche gibt es zwei Produktionstage. Michaela Lübke und eine Aushilfe stehen dann von morgens bis abends in der Wurstküche. Der Lieferant ist „Landjuwel“, der ihr entsprechend der Bestellung zerlegtes Fleisch liefert, wöchentlich ca. 500 bis 600 kg. Etwa 50 % davon verwendet sie für die Wurst- und Schinkenproduktion, die andere wird als Fleisch verkauft. Der Wurstzukauf liege bei rund 40 %, schätzt sie, z. B. Serranoschinken und Aspikwaren. Die Kunden können zudem Nudeln, Wein, Käse und Zusatzartikel kaufen. FRISCHE KÜCHE TO-GO Für den Imbiss, das zweitwichtigste Standbein der Fleischerei, verwendet die Fleischermeisterin preiswerteres ERFOLGSFAKTOREN Zentrale Lage im Ort Absolute Frische: Markenfleisch „Landjuwel“ Regelmäßige, gemeinsame Weiterbildung Hausgemachte Wurstwaren Mehrere Standbeine KONZEPT FLEISCHEREI WOLFF, WANDLITZ Fleischerei in dritter Generation betrieben, an einer Hauptstraße in Bahnhofsnähe gelegen. Großer Verkaufsraum mit Imbiss sowie Partyservice und Gestaltung von Präsentkörben in bekannt guter Qualität. WANDLITZ
FH_02_2015
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