Nische mit Wachstumspotential

Fleisch-Marketing_03_2015

Messen & Veranstaltungen nischenmarkt mit Auf der Biofach traf sich sowohl der deutsche als auch der internationale Handel. Mehr als 44.000 Mehr als 44.000 Fachbesucher aus 136 Ländern kamen dieses Jahr zum Bio-Branchentreff in die Nürnberger Messehallen. Mit einem Besucherplus von mehr als fünf Prozent bestätigen die Biofach und die Internationale Fachmesse für Naturkosmetik Vivaness ihre Stellung in der Bio-Welt. Vom 11. bis 14. Februar präsentierten sich insgesamt 2348 Aussteller aus dem Lebensmittel und Kosmetik-Sektor. Neben den Angeboten auf den Ständen stand auch wieder das Rahmenprogramm im Fokus. Es versammelte 7000 Zuhörer und Diskutanten in mehr als 100 Einzelterminen. Besonders groß war das Interesse am Politik Forum, das erstmals stattfand. Mehr als 1000 Besucher kamen zu den entsprechenden Veranstaltungen. Besuchermagnet: Der Termin zum Freihandelsabkommen zwischen EU und USA „TTIP – Chance oder Bedrohung für die Bio-Branche“. Für viel Aufmerksamkeit sorgte auch die Umsatzschätzung des von der AMI koordinierten Arbeitskreises Biomarkt auf Basis von Daten der Marktforschungsinstitute GfK, Nielsen, BioVista und Klaus Braun Kommunikationsberatung, die auf der Biofach präsentiert wurde. Danach wuchs der Bio-Markt in Deutschland im vergangenen Jahr etwas weniger stark als im Vorjahr. 2014 gaben die deutschen Haushalte 4,8 Prozent mehr Geld für Bio- Lebensmittel und Getränke aus. Der Umsatz betrug 7,91 Milliarden Euro im Vergleich zu 7,55 Milliarden im Jahr 2013. Vor allem Absatzsteigerungen bei Trockenprodukten sowie Preissteigerungen bei Milch- und Molkereiprodukten führten zu größeren Umsätzen mit Bio-Lebensmitteln. Bei den Geschäftstypen verloren die Discounter Umsätze (minus ein Prozent) und somit Marktanteile. Mit 3,6 Prozent Wachstum lag der LEH insgesamt unter dem Durchschnitt. Zum Umsatzwachstum Foto: Messe nürnberg/timm schamberger Fachbesucher strömten in die Nürnberger Messehallen, um sich über neue Produkte und Trends zu informieren. trugen vor allem der Naturkosthandel und die Vollsortimenter bei. Die Fleisch- und Wurstwarenverkäufe konnten das Vorjahresniveau nicht halten. In der Einkaufsmenge betrug das Minus 3,7 Prozent, bei den Verbraucherausgaben 3,6 Prozent. Anders sah es bei Geflügel aus, denn in diesem Bereich gab es ein Wachstum von 14,4 Prozent bei der Einkaufsmenge und 24 Prozent bei den Verbraucherausgaben. Fleischlose Alternativen Die leicht rückläufigen Zahlen wollten die Fleisch- und Wurstanbieter auf der Biofach nicht bestätigen. „Wir hatten 2014 das beste Jahr aller Zeiten“, berichtete beispielsweise Cordula Gschlößl von Chiemgauer Naturfleisch. Das Unternehmen, das den Naturkostfachhandel beliefert, habe zwar in den ersten sechs Monaten etwas unter dem Vegan-Hype gelitten, weil die fleischlosen Alternativen Stellfläche gekostet hätten, aber das zweite Halbjahr hätte den leichten Rückgang mehr als kompensiert, erklärte sie. Insgesamt herrschte bei den Fleisch- und Wurstanbietern die Meinung vor, dass Bio in ihrem Bereich zwar ein Nischenmarkt sei, der aber weiteres Wachstumspotential habe. In dieses Bild passte die Nachricht, dass das Handelsunternehmen TegutundseinfrüheresTochterunternehmen Kff Kurhessische Fleischwaren ihre Zusammenarbeit neu ausrichten. Während Kff – ein Stammgast auf der Biofach – seine Bio-Kompetenz stärken will, übernimmt Tegut das 1994 von der Kff entwickelte Schweinefleisch-Programm Land- Primus. „Wir wollen unserem eigenen Anspruch gerecht werden und unseren Kunden Fleisch- und Wurstwaren in Top-Qualität anbieten, idealerweise in Bio“, erklärte Kff-Geschäftsführer Erich Michel die Neuausrichtung. Der konventionelle Markt würde zunehmend von Unternehmen geprägt, die sich auf wenige Standardprodukte konzentrieren. „Das ist nicht unser Kerngeschäft“, so Michel. Das nächste Mal finden Biofach und Vivaness vom 10. bis 13. Februar 2016 in Nürnberg statt. 14 3/2015 · Fleisch-Marketing


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