Messen & Veranstaltungen Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften stehen derzeit im Fokus. Daher ist es nicht überraschend, dass Energieverbrauch und Emissionsreduktion auch vom 24. bis 27. März auf der Anuga Food Tec in Köln einen breiten Raum einnehmen. Zwar entfallen in der Lebensmittelindustrie durchschnittlich nur knapp zwei Prozent des Umsatzes auf die Energiekosten, aber nachhaltige Lösungen zur Senkung des Verbrauchs sind für die Produzenten unerlässlich, wenn sie langfristig am Markt bestehen wollen. Daher werden im Rahmen der Internationalen Zuliefermesse für die Lebensmittelindustrie in Köln Technologien und Verfahren gezeigt, mit denen sich die Energieverbräuche und das Kohlendioxidaufkommen reduzieren lassen. „Hierbei spielt die Energieeffizienz eine Schlüsselrolle“, meint Professor Dr. Antonio Delgado von der Universität Erlangen-Nürnberg. Der Wissenschaftler sieht die Lebensmittelwirtschaft in einem besonderen Spannungsfeld, da „jede Maßnahme zur Energieeffizienzerhöhung weder die Qualität noch die Sicherheit der Lebensmittel beeinträchtigen darf.“ Das habe zur Folge, dass sich viele der in anderen Branchen erarbeiteten Maßnahmen nicht eignen. Energetische Wechselwirkung Einen Weg zu mehr Energieeffizienz sieht Delgado in der Nutzung der energetischen Wechselwirkungen zwischen dem Produktionsprozess und der Infrastruktur. Allen voran ergeben sich aus den Synergieeffekten zwischen Wärme- und Kälteerzeugung große Einsparpotenziale. Wie kreativ die Unternehmen dabei vorgehen, zeigt das Beispiel von Maggi in Singen. Das Werk nutzt die Abwärme eines nahe gelegenen nachhaltige lösungen Foto: koelmesse Auf der Anuga Food Tec werden rund 1500 Anbieter aus mehr 40 Ländern etwa 40.000 Fachbesuchern ihre Produkte präsentieren. Kupolofens einer Gießerei. Die dem Abgas entzogene Energie wird in einem Thermoöl gespeichert und über eine Leitung in das 200 Meter entfernte Kesselhaus von Maggi gepumpt. Dort sorgt ein komplexes System aus Wärmetauschern und Dampfkessel dafür, dass stets reiner Dampf für die Produktion zur Verfügung steht. 50.000 Megawattstunden, rund zwei Drittel des Dampfbedarfs, erzeugt die Wärmerückgewinnung. Bis zu 11.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich spart das Unternehmen ein. Neben dem übergeordneten Thema „Ressourceneffizienz“, das sich auch im Rahmenprogramm widerspiegelt, wird auf der Anuga Food Tec die gesamte Herstellungskette abgebildet, unterteilt in Food Processing, Food Packaging, Food Safety und Services & Solutions. Insgesamt werden rund 1500 Anbieter aus mehr 40 Ländern ihre Produkte präsentieren. Einige Bereiche der Messe verzeichneten ein überdurchschnittliches Wachstum. So mussten die Zulieferer der Fleischindustrie in diesem Jahr von der Halle 9 in die größere Halle 6 umziehen. Obwohl die Vielfalt der Lebensmittelwirtschaft diverse Technologien und spezifisches Detailwissen erfordert, gibt es auch etliche branchenübergreifende Technologien, Herangehensweisen und Lösungsansätze. Die qualitativ und quantitativ expandierenden Angebote im Bereich der Convenience Produkte zeigen beispielsweise die Notwendigkeit von Technologietransfers. Das prozessübergreifende Konzept der Anuga Food Tec trägt dieser Notwendigkeit Rechnung. Mettler-Toledo ist mit drei Geschäftsbereichen – Labor, Industrielles Wägen und Produktinspektion – in Köln vertreten. Fachbesucher erhalten so Zugriff auf Lösungsansätze und globale Projektkompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittelindustrie. Zu den Schwerpunktthemen auf dem 180 Qua- 12 3/2015 · Fleisch-Marketing
Fleisch-Marketing_03_2015
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