Aldi-Süd installiert Tierwohl-Einkaufspolitik - Nölke schließt Standort in Mecklenburg - Kritische Fernsehbeiträge nehmen zu - Gabriel zu Gast bei Tönnies

Fleisch-Marketing_03_2015

Meating-Point Empfingen Minister Sigmar Gabriel (2. von links) in Rheda-Wiedenbrück (von links): Margit und Clemens Tönnies, Josef Tillmann sowie Daniel Nottbrock. ■ Wirtschaftsminister Gabriel zu Gast bei Tönnies Bei einem Besuch des Tönnies Werks in Rheda-Wiedenbrück nahm Sigmar Gabriel Einblick in die Produktionsabläufe bei dem Fleischproduzenten. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung und der Frage, wie das Unternehmen seine Stellung behaupten kann, wurden mit dem stellvertretenden Bundeskanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie auch Fragen der Mitarbeitergewinnung und der Werkverträge diskutiert. Dabei betonte Gastgeber Clemens Tönnies ihre Bedeutung für sein Unternehmen. Um seinen Erfolgskurs fortsetzen zu können, sei es wichtig, geeignete Mitarbeiter in ausreichender Zahl finden, die dieses Wachstum mitgestalten, erklärte er. „Das Instrument der Werkverträge ist hierbei essentiell, da wir in der Region und in Deutschland nicht einmal annähernd ausreichend Arbeitskräfte finden“, betonte Tönnies. ■ Aldi Süd installiert Tierwohl-Einkaufspolitik Mit der Veröffentlichung einer neuen einkaufspolitik hat die unternehmensgruppe aldi süd ihr engagement für mehr tierwohl entlang der gesamten lieferkette unterstrichen. die „aldi süd tierwohl-einkaufspolitik“ gilt sowohl den eigenen Mitarbeitern als auch allen Geschäftspartnern als verbindlicher Handlungsrahmen. die neue einkaufspolitik beinhaltet den Bereich lebensmittel mit Fleisch-, Milch- und eiprodukten, aber auch nonfood-artikel wie textilien, kleinlederwaren und schuhe. sie umfasst Grundsätze, aktuelle Maßnahmen und Ziele für tiergerechte und nachhaltige Haltungsbedingungen. neben dem ausschluss kritischer Produkte sind auch die aspekte rückverfolgbarkeit, transparenz, unabhängige kontrollen sowie Forschungsprojekte für mehr tierwohl wichtige Bestandteile der einkaufspolitik. ■ Westfleisch übernimmt Gausepohl-Rindfleischsparte die rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe, die ende letzten Jahres einen antrag auf eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hatte, wird an die Westfleisch eG, Münster, verkauft. eine entsprechende Vereinbarung wurde in enger abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss unterzeichnet. neben dem erwerb sämtlicher Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien, Maschinen und technischen anlagen der beiden insolventen Gesellschaften, Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH & Co kG sowie Fleischversand Heinz Gausepohl GmbH & Co kG an beiden standorten dissen und Bakum sieht die kaufvereinbarung die Übernahme aller Beschäftigten beider Gesellschaften vor. Insgesamt sind in der rindfleischsparte rund 100 arbeitnehmer tätig. ■ Heinrich Nölke schließt Standort in Mecklenburg Wie die Heinrich nölke GmbH & Co.kG mitteilte, wird der Warener standort geschlossen. Wenn die Produktion Mitte Juli eingestellt wird, verlieren 130 angestellte ihre arbeit. die Maßnahme sei unausweichlich, sagte Jan dermietzel, der Pressesprecher von nölke. „der standort ist in der jetzigen Form nicht überlebensfähig“, hieß es weiter. erst zum 18. dezember hatte die nölke-Gruppe bekannt gegeben, ihre tochtergesellschaft, zu der das Warener unternehmen seit 1991 zählte, an die zur Mühlen Gruppe verkauft zu haben. darin sah die nölke-Gruppe zu diesem Zeitpunkt „einen Beitrag zur sicherung des unternehmens“. „Wir wissen seit längerer Zeit, dass ungeachtet des eigentümerwechsels die situation des unternehmens nölke und der einzelnen standorte prekär ist“, sagte dermietzel. liefen die aktivitäten weiter wie bisher, würde sich die situation weiter verschärfen und das gesamte unternehmen nölke in Gefahr geraten, erklärte er. ■ Kritische Fernsehbeiträge zu Nahrungsmitteln nehmen zu die „aufregerthemen“ im tV bei lebensmitteln untersuchte die unternehmensberatung engel & Zimmermann. das ergebnis: Wenn es um kritische Beiträge geht, liegt die Frage nach der Gesundheit von Produkten vorne. es folgen Berichte über vermeintliche Verbrauchertäuschung, Missstände in der tierhaltung sowie durch keime oder „umweltgifte“ belastete lebensmittel. Insgesamt wurden 316 Beiträge quer über alle Fernseh-sender ausgewertet. Zwar stehen Warenkunde und Qualitätschecks – und damit ein in der regel sachlicher Fokus – mit 53 Beiträgen an erster stelle, in der Gesamtheit dominieren jedoch die schlagzeilenträchtigen themen. „seit Jahren beobachten wir eine stetige Zunahme von tV-sendungen und Beiträgen, die sich tendenziell kritisch mit der Herkunft und Herstellung von lebensmitteln sowie deren Inhaltsstoffe und Wirkung beschäftigen und von denen sich die sender offenbar eine entsprechende reichweite versprechen“, kommentierte sybille Geitel, Vorstand bei engel & Zimmermann. ■ Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal die Herkunft der Produkte, die sozialen und ökologischen Bedingungen bei ihrer Herstellung oder ihre gesundheitlichen Wirkungen sind heute für viele Verbraucher von großem Interesse. ob diese entwicklungen Beleg dafür sind, dass nachhaltigkeit am Markt bereits etabliert oder nach wie vor nur ein exotischer kaufaspekt ist, hinterfragt eine von der rewe Group beauftragte Verbraucherstudie des imug Institutes. nach der studie „nachhaltiger konsum“ betrachten Verbraucher in deutschland nachhaltigkeit nicht als gesonderte Produkteigenschaft, sondern sehen darin zunehmend ein wichtiges Qualitätsmerkmal wie Frische oder Geschmack. sie wünschen sich eine klare und transparente kennzeichnung von nachhaltigeren Produkten sowie einfache erklärungen, um ihr nachhaltigkeitswissen zu erhöhen und in die Praxis umzusetzen. 8 3/2015 · Fleisch-Marketing


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