SPECIAL: FILIALISIERUNG FLEISCHER MIT ERFOLG Wachsen & weichen Das Netz der Filialisierung im Fleischerhandwerk wurde 2015 weiter gestrafft. Im Jahresverlauf eröffneten 881 neue Filialen und 1.090 Filialen schlossen. Die vergleichsweise starke Fluktuation ist Ausdruck der hohen Dynamik dieses Vertriebsweges. Die Ausdünnung des fleischerhand-werklichen Filialnetzes in Deutschland schwächte sich 2015 weiter ab. Im Verlauf des Jahres 2014 wurden 268 Filialen weniger gezählt, ein Jahr zuvor waren es 209 weniger. Mit der Schließung von Kleinstfilialen sowie der Konzentration auf attraktive Stand-orte ist oft auch eine wirtschaftlichere Reorga-nisation der Betriebe verbunden. Bundesweit gab es Ende 2015 8.941 fleischerhandwerkli-che Filialen. Die Verringerung des Gesamtbe-standes konzentrierte sich auf die erste Jahres-hälfte. Im letzten Jahrzehnt trug die in diesem Zeitraum zunehmende Filialisierung dazu bei, den rückläufigen Betriebszahlentrend zumin-dest teilweise zu kompensieren. Inzwischen überwiegt die Tendenz, das vorhandene Filial-netz durch die Schließung weniger rentabler Zweitverkaufsstellen zu straffen und zu opti-mieren. Regional war 2015 die Anzahl der Filia-len in Bayern mit 82 am stärksten rückläufig, es folgten Sachsen (-71) und Niedersachsen (-30). In der ersten Jahreshälfte 2016 sank die Zahl der Filialen bundesweit um 169. Der Rückgang schwächte sich gegenüber dem gleichen Vor-jahreszeitraum weiter ab. Betroffen waren bis zur Jahresmitte 2016 erneut die Bundesländer Bayern, Hessen und Sachsen. JEDER VIERTE MIT FILIALE Ende 2015 hatten 3.474 Fleischereien min-destens eine weitere stationäre Verkaufsstelle, die als Filiale geführt wurde. Damit war mehr als jeder vierte Betrieb filialisiert. Vor allem bei Betrieben mit einer größeren Anzahl an Filia- len, ist eine weitere Spezialisierung auf diesen Vertriebstyp zu erkennen. Die Zahl der Betriebe mit einer Filiale blieb gegenüber dem Vorjahr mit 2.008 fast unverändert. Bei Betrieben mit zuvor zwei bis fünf Filialen fand eine weitere Strukturbereinigung statt. Fleischerhandwerk-liche Großfilialisten arbeiten entweder nur oder überwiegend mit eigenen Filialen oder fast nur mit Franchise-Nehmern. 142 Ex-Filialen wur-den 2015 als eigenständige Unternehmen neu gegründet – sechs weniger als im gleichen Vor-jahreszeitraum. 96 Unternehmen hatten zwi-schen elf und 50 Filialen – ein Unternehmen weniger als ein Jahr zuvor. Dieses gehört nun zur Gruppe mit 51 bis 100 Filialen, deren Anzahl bundesweit auf sechs Unternehmen gestiegen ist. Auf über 100 Filialen kommen zwei fleischerhandwerkliche Unternehmen. Im 1. Hj. 2016 sank die Zahl der Filialen wei-ter. Zur Jahresmitte gab es 8.772 Filialen, 169 weniger als zu Jahresbeginn. Nach dem Be-standsabgang von 234 Filialen im gleichen Vorjahreszeitraum verlangsamte sich der rückläufige Trend. Betroffen waren vor allem Unternehmen mit einer oder zwei Filialen. Zu eigenständigen Unternehmen umgewandelt wurden von Januar bis Juni 2016 72 ehemalige Filialen – zwei weniger als ein Jahr zuvor. Grad und Anzahl der Filialisierung Filialen je 100 2012 2013 2014 2015 Betriebe Deutschland (ø 68) Baden-Württemberg 62 1.393 1.405 1.340 1.336 Bayern 59 2.324 2.233 2.148 2.066 Berlin 73 112 104 92 80 Brandenburg 112 377 371 373 363 Bremen 95 39 35 36 36 Hamburg 27 27 26 26 25 Hessen 49 659 591 603 601 Mecklenburg-Vorpommern 140 195 186 185 178 Niedersachsen 62 664 641 613 643 Nordrhein-Westfalen 53 1.068 1.006 969 968 Rheinland-Pfalz 60 527 516 496 481 Saarland 53 103 95 89 84 Sachsen 133 996 981 947 876 Sachsen-Anhalt 138 597 557 550 523 Schleswig-Holstein 33 106 99 105 104 Thüringen 142 598 572 578 577 (Quelle: DFV 2013-2016) Foto: Colourbox.de Filialen- Spezial 20 1/2017
FH_01_2017
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