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Ftec_2016

Fotos: Linde Eine der jüngsten Attraktionen Im Heide Park Resort in Soltau ist der Nitrogenie-Shop, in dem die Besucher live verfolgen können, wie mit Hilfe von flüssigem Stickstoff in Lebensmittelqualität, geliefert von Linde, abenteuerliche und leckere Eiskreationen entstehen. WI R MISCHEN UNS E IN . . . Die Attraktionen, mit denen das Heide Park Resort in Soltau seine Besucher anlockt, hei-ßen Big Loop oder Western-Riesenrad und bieten Nervenkitzel ebenso wie Spaß für die ganze Familie. Seit kur-zem kommen magische Eis-Erlebnisse hinzu. Denn im Herzen des Parks eröffnete in der Saison 2016 der deutschlandweit erste Shop der austra-lischen Kultmarke Nitrogenie. Mithilfe von flüssigem Stickstoff entstehen vor den Augen der staunenden Besucher leckere Eiskreationen wie Vanilla Oreo Cream, Granny´s Apple Pie oder Salty Caramel. Das Konzept für die Stick-stoffversorgung im weltweit größten Nitrogenie stammt – wie auch das Gas selbst – vom Industriegaseprodu-zenten Linde. „Wir haben seit dem Saisonstart 2016 den weltweit größten und deutsch-landweit ersten Nitrogenie“, berichtet Commercial Director Jan-Peter Becker. „Allein der Herstellungsprozess sorgt für viel Aufmerksamkeit und lockt Zuschauer an“, erklärt er. Die extrem coole Zutat dieser außergewöhnlichen Eiskreation aus Australien mit Able-gern in Paris, Bali und Hawaii: flüssiger Stickstoff. Das Gas, Hauptbestandteil der Erdatmosphäre, wird beim Herun-terkühlen flüssig. Mit einer Temperatur von -195,8°C kommt es unter ande-rem in der Lebensmittelverarbeitung beim Schockfrosten zum Einsatz. Doch auch Eiscreme lässt sich mit-hilfe von flüssigem Stickstoff zube-reiten – im Handumdrehen und auf spektakuläre Weise: Wird das Gas in eine Eismischung aus Sahne und Milch gegossen, zischt und dampft es. Bin-nen Sekunden verflüchtigt sich der Stickstoff und das Eis ist bereit zum Verzehr. Alle Nitrogenie-Eiskreationen bestehen zu 100 % aus natürlichen Zutaten und werden direkt vor den Augen der Zuschauer zubereitet. Das Ergebnis dieses außergewöhnlichen Herstellungsprozesses ist ein besonde-rer Genuss: Nitrogenie-Eiskreationen sind extra cremig und geschmacksin-tensiv, denn im Gegensatz zu her-kömmlichem Speiseeis verhindert der schnelle Gefrierprozess die Bildung von Lufteinschlag. Entsprechend gut kommt das Eis bei den Besuchern des Parks an, Favorit ist die Sorte Triple Choc Brownie. Sorgfalt ist wichtig Der Umgang mit flüssigem Stickstoff erfordert allerdings besondere Sorg-falt. Denn der Kontakt kann ohne Handschuhe und Schutzbrille schwere Kälteverbrennungen hervorrufen. Dar-über hinaus birgt eine Unterschreitung der natürlichen Sauerstoff-Konzent-ration Gefährdungspotenzial – etwa wenn Stickstoff den zum Atmen not-wendigen Luftsauerstoff verdrängt. Verdampft ein Liter flüssiger Stickstoff, entstehen knapp 700 l gasförmiger Stickstoff. Daher stand für die Verant-wortlichen im Heide Park fest, dass nur ein kompetenter Partner für die Umsetzung des Nitrogenie-Shops in Frage kam. „Linde ist weltweit Markt-führer und hat langjährige Erfah- rungen. Daher mussten wir nicht lan-ge überlegen“, begründet Jan-Peter Becker die Entscheidung. Aufgrund der Größenordnung musste ein völlig neues Versorgungskonzept gefunden werden. Etwa 0,3 l Stickstoff sind für die Her-stellung einer Eisportion erforderlich. Damit der Nachschub nicht ausgeht, wurde ein 3.000 l fassender Tank im Heide Park aufgestellt. Gefüllt ist die-ser mit Stickstoff in Lebensmittelqua-lität aus dem Biogon-Sortiment von Linde. Der flüssige Stickstoff gelangt über vakuumisolierte Leitungen mit Leitungsentgaser zu den vier Entnah-mestellen über dem Tresen. Dreistufiges Sicherheitskonzept Für maximale Sicherheit sorgt ein spe-ziell für die Anwendungen im Nitro-genie- Shop entwickeltes, dreistufiges Sicherheitskonzept. Das beim Her-stellungsprozess entstehende Kaltgas wird über eine Bodenabsaugung ab-gezogen und ins Freie geleitet. Sollte ein bestimmter Schwellenwert für den Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft erreicht werden, weist eine Warn-lampe das Personal darauf hin. Die Absaugung schaltet dann automatisch auf die höchste Stufe. Bei Erreichen eines zweiten Schwellenwerts wird eine allgemein sichtbare Warnleuchte aktiviert. Wird der drit-te Schwellenwert erreicht, ertönt ein Signalton und die Stickstoffzufuhr wird durch das automatische Tankven-til unterbrochen. Durch diese lücken-lose Überwachung wird eine Gefähr-dung von Mitarbeitern und Besuchern von vornherein ausgeschlossen. Auch im Heide Park gilt: Wo Gase im Einsatz sind, nimmt der Gesetzgeber den Arbeitgeber über die Betriebssi-cherheitsverordnung und die Gefahr-stoffverordnung in die Pflicht. Er über-trägt ihm die Verantwortung für den sicheren Betrieb und die Unterweisung seiner Mitarbeiter. Die Eiszubereiter des Nitrogenie-Shops wurden deshalb durch Mitarbeiter von Linde im Zuge der Inbetriebnahme geschult. Den ho-hen Sicherheitsstandard gewährleis-tet das Liprotect-Sicherheitspaket von Linde. Es beinhaltet neben der Wartung der Anlage eine jährliche Sicherheits-begehung sowie alle vier Jahre eine komplette Überprüfung des Sicherheits-konzepts. Außerdem stellt das Unter-nehmen einen Einweisungsleitfaden für neue Mitarbeiter zur Verfügung. www.linde-gas.de www.heide-park.de www.nitrogenie.com REPORTAGE REPORT


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