KOOPERATION
SPÜRBARGRÜN 47
Fotos: Transgourmet, Blümel
regionaltypische Gläsle, das Portfolio reicht
also von diversen Schweineteilen (Hüfte,
Nacken, Lachs etc.) über Wurst (Lyoner,
Kochsalami, Bierschinken, Leberwurst etc.)
bis hin zu Fertiggerichten vom Schwein
wie Braten mit Sauce, Geschnetzeltem
und Gulasch. Nur eine Säule des Albfood-
Geschäftsmodells.
„Wir sind eine Manufaktur“
Unter eigenem Namen decken die Siedlers
außerdem so ziemlich die gesamte Band-breite
an Fleischprodukten und -spezialitä-ten
ab. Mit Rezepturen, die Alexanders Bru-der
Klemens Siedler ersinnt. Rindsrouladen,
Spieße vom Schwein oder der Pute, alle nur
erdenklichen Arten von Wurst und dazu ein
kleines, aber feines Veggie-Sortiment ge-wissermaßen
als i-Tüpfelchen – „geht nicht,
gibt’s nicht“ ist bei den Brüdern mehr als nur
ein Lippenbekenntnis. Bei aller Sortiments-breite
und -tiefe beharrt Alexander Siedler
auf eine klare, „ursprüngliche“ Positionie-rung:
„Wir sind kein Industrie-, sondern ein
Handwerksbetrieb, eine Manufaktur.“
Im Schlachthof werden Tierwohl-Richt-linien
peinlich genau eingehalten, damit
die Schweine und Rinder vor ihrem Exitus
möglichst wenig Stress erleiden müssen.
Dafür sorgen routinierte Könner, die teil-weise
schon seit Jahrzehnten bei Albfood
„schaffen“, worauf Alexander Siedler be-sonders
stolz ist. Ähnlich das Bild in der
Produktion: Damen und Herren in ihren
besten Jahren, wohin das Auge blickt –
gelebte Arbeitskultur unter den rund 50
Mitarbeitern von Albfood. Und damit eine
besondere Art von Nachhaltigkeit in einer
Branche, in der sich das Personalkarussell
immer schneller und unbarmherziger dreht.
Die Zukunft vorweggenommen
Tatsächlich entstehen bei Albfood nicht nur
die Fleisch- und Wurstprodukte, sie werden
dort auch lieferfertig verpackt. „Wir
können mit unseren mechanischen
Anlagen hier sowohl Teil- als auch Voll-konserven
herstellen“, erklärt Alexan-der
Siedler und verweist auf die Exper-tise
seines Unternehmens, „wir machen das
seit 40 Jahren.“
Basis für Siedlers Produktvielfalt ist das
Stunzachtäler Hofschwein, gezüchtet von
Silvia und Leander Schreiner. Ihr Bauern-hof
liegt keine fünf Kilometer von Albfood
in Rosenfeld-Heiligenzimmern. Im Schwei-nestall
der Schreiners wird die nachhaltige
Zukunft der Schweinezucht quasi vorweg-genommen.
Jedem Tier steht dort gut doppelt so viel
Raum zur Verfügung, wie vom Gesetzge-ber
verlangt. Aber nicht nur auf die Fläche
kommt es auf dem Stunzachtalhof an. Über
500 Schweine bekommen gentechnikfreies
Futter von den umliegenden Feldern. Sie
stehen auf einem Boden ohne Spalten, aber
mit viel Stroh, können sich duschen, ver-fügen
über reichlich Beschäftigungsmög-lichkeiten
und noch mehr Auslauf. In jeder
der 18 Boxen führt eine Klappe ins Freie.
Alexander Siedler sieht den Stall seiner
landwirtschaftlichen Partner denn auch
nicht als solchen, sondern als „Wohlfühl-Oase
für Schweine“.
Ein Win-win-Triumvirat
„Unser Hof ist bereits seit 1968 im Geschäft
mit Albfood“, berichtet Leander Schreiner.
„Als Alexander Siedler vor sechs Jahren
mit der Transgourmet-Idee auf uns zukam,
mussten wir nicht lange überlegen.“ Heute
ist sein ganzer Mastbetrieb 1-Stern-zertifi-ziert
nach den Richtlinien des Deutschen
Tierschutzbundes.
Der Hof mit rund 60 Hektar Anbauflä-che
produziert exklusiv für Albfood. Eine
Beziehung, von der alle Beteiligten profitie-ren.
Der Landwirt von einem Partner, der
DIE VORTEILE DES
ALB-TRIUMVIRATS
Albfood: Regionale Manufaktur mit
beinahe industriellen Kapazitäten,
enorme Sortimentsbreite, striktes
Tierwohl-Reglement, routiniertes
Personal
Stunzachtalhof: Pro Tier doppelt
soviel Raum wie vom Gesetzgeber
vorgegeben, Boxen mit viel Stroh,
Duschen und Beschäftigungsmög-lichkeiten,
gentechnikfreies Futter
Transgourmet: Ursprung-Portfolio,
produziert von Albfood, reicht
von Schweineteilen über Wurst
bis hin zu Fertiggerichten
Win-win-Situation: Besondere
Fleischqualität + verlässliche Part-nerschaft
= Bestseller-Sortiment
BEI ALBFOOD „SCHAFFEN“ ROUTINIERTE KÖNNER
SPÜRBARGRÜN
ihm auch in schwierigen Zeiten – der Preis
für Schweinefleisch ist wegen der Afrikani-
schen Schweinepest gerade schwer unter
Druck – ein verlässliches Ein- und Auskom-men
garantiert. Der Produzent von einem
Hof, der mit seinen nachhaltigen Tierwohl-standards
eine besondere Fleischqualität lie-fern
kann. Und nicht zuletzt ein Vermarkter
wie Transgourmet, der die Qualitäten seiner
beiden schwäbischen Partner in einem Sor-timent
umgesetzt hat, das längst ein Bestseller
geworden ist.
Von den rund 300 Ursprung-Artikeln
stammen etwa 50 von Albfood. Und für
Transgourmet ist die Partnerschaft noch
ausbaufähig. „Wir planen weitere Produkte
mit Albfood, weil hochwertige Conveni-ence-
Produkte mit der richtigen Herkunft
und Geschichte großes Potenzial haben“,
erklärt Christian Drexler, Brand Mana-ger
Transgourmet Ursprung. Gewachsene,
nachhaltige Strukturen also, wie sie gerade
in der umkämpften Fleischbranche alles
andere als alltäglich sind. Alexander Siedler
nimmt‘s mit Humor: „Von uns darf sich so
Mancher gerne eine Scheibe abschneiden.“
Christian Blümel