Christian Blümel Redakteur Editor Es bleibt spannend It remains exciting Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Am 20. Januar 2017 wird das Wirklichkeit. Für mindestens vier Jahre bestimmt der konservative Populist und Selfmade-Milliardär mit dem losen Mundwerk den Kurs der mächtigsten Nation auf dem Erdball. „Amerika zuerst“ lautete eine seiner (harmloseren) Wahlkampfparolen. Industrielle Arbeitsplätze und Technologien will er wieder zurück in die USA holen, globalen Freihandelsabkommen einen Riegel vorschieben. Dass er seine Versprechungen im Präsidentschaftswahlkampf mit reichlich Rassismus und Fremdenhass garniert hat, bereitet nicht nur den neuerdings so verpönten Gutmenschen heftige Bauchschmerzen. Keine Frage: Auch die globale Fleischindustrie wird die ersten Schritte des neuen amerikanischen Präsidenten mit großem Interesse verfol-gen. Denn Protektionismus und Freihandelsschranken dürften ihre Ge-schäftsmodelle nicht gerade erleichtern. Die Nervosität in der Branche ist beinahe mit Händen zu greifen. Wie sonst wäre zu erklären, dass wir von der Fleischerei Technik/Meat Technology bei einer Umfrage zur US-Wahl keine einzige (!) offizielle Antwort erhielten? Dabei darf die europäische Lebensmittelindustrie ruhig auf ihre Stärken vertrauen. Gerade die deutschen Maschinenbauer werden auch in Zukunft Märkte für Qualität „Made in Germany“ finden. Wie es funktionieren kann, zeigt der deutsche Maschinenbauer K+G Wetter, der mit einem kompetenten amerikanischen Partner den US-Markt ins Visier nimmt. Vielleicht wird ja auch alles nicht so schlimm mit Donald Trump. Denn der neue amerikanische Präsident wird bald erkennen müssen, dass er mit Abschottung vor allem seinem Land schadet. So manches Krisenszenario in eigener Sache hatte in jüngerer Vergangenheit die Vion Food Group zu beklagen. Der Fleischkonzern geht nun in die Offensive und versucht sich in Transparenz. Prinzipiell ein begrüßenswerter Schritt. „Wir wollen ein objektives und fakten-basiertes Informationsangebot schaffen“, lobt Vion-CEO Francis Kimt die konzerneigene Initiative. Ein Unternehmen, das eigene Aktivitäten objektiv beurteilen kann, muss allerdings erst noch gegründet werden. Kommen wir schließlich zum „Enfant Terrible“ der Fleischbranche, der Rügenwalder Mühle. Deren Inhaber Christian Rauffus meldet sich mit der Provokation zu Wort, dass sein Unternehmen in 20 Jahren ohne Fleisch arbeiten werde. Gut gebrüllt, Löwe, aber bis dahin werden noch viele Schlachten um die richtige Ernährung geschlagen werden. Der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) macht gerade erst so richtig mobil gegen die Praxis, Fleischersatzprodukte mit Fleisch- und Wurstnamen zu vermarkten. Anfangs belächelt, findet der Verband in der Politik immer mehr Unterstützer. Es bleibt spannend in unserer Branche. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2017! Meinung Opinion Donald Trump, President of the United States of America. On 20 January 2017 this becomes reality. For at least four years, the conservative populist and selfmade billionaire with the loose tongue determines the course of the most powerful nation on the globe. "America first" was one of his (more harm-less) electoral slogans. He wants to bring industrial jobs and technologies back into the USA and wants to stop global free trade agreements. The fact that he has garnished his promises in the presidential election campaign with racism and xeno-phobia makes not only his harshest critics suspicious. No question: The global meat industry will also be following the first steps of the new American president with great interest. Protectionism and barriers for free trade are not likely to ease their business models. The nervousness in the industry is almost tangible. How else could it be that we from Fleischerei Technik/ Meat Technology did not receive a single (!) official reaction in a survey to the US election? The European food industry can confidently rely on its strengths. In particular, German mechanical engineering companies will continue to find markets for quality "Made in Germany". The German mechanical engineering company K+G Wetter shows a practical way: with a competent American partner. Maybe it doesn't come this bad with Donald Trump. Because the new American president will soon have to realize that he is particu-larly doing damage to his country with foreclosure. The Vion Food Group had to manage some homemade crisis in the recent past. The meat company is now entering the offen-sive with a transparency campaign. A good step in principle. "We want to create an objective and factual information offer," says Vion CEO Francis Kimt, praising the company's initiative. However, a company which can assess its own activities objec-tively has yet to be established. Let's finally get to the „troublemaker“ of the German meat in-dustry, the Rügenwalder Mühle. Christian Rauffus, the owner of the company, is making a point with the statement that his com-pany will work without meat in 20 years. Well roared, lion, but by then many battles will be struck about the right nutrition. The DFV (Deutscher Fleischer Verband/German Meat Association) has just become mobile against the practice of marketing meat substitutes with meat and sausage names. At first ridiculed, the association finds more and more supporters in politics. It remains exciting in our industry. I wish you a Merry Christmas and a good start into the year 2017! Foto: Thorsten Neidlein 6/2016 3
FT_06_2016
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