ßer, langer Raum, links und rechts Regale und Schränke mit Lebens-mitteln und Wein, im Hintergrund die Frischetheke mit Käse, Wurst, Pasta, übergehend in die offene Küche, und in zwei Reihen entlang der Regale schlichte Holztische mit rot-weiß karierten Decken, einfache Stühle. Etwa 70 Plätze gibt es, dazu drei, vier Tische auf dem Bürgersteig. Mittags ist kaum ein Platz zu bekommen, abends ähnlich. Und dazwischen wuseln Kunden, die an den Regalen die An-gebote studieren, Kaffee und Pasta kaufen, sich zu den Weinen bera-ten lassen. Wenn es voll ist, ist der Geräuschpegel beachtlich. „Das ist der Unterschied zu einem Res-taurant“, sagt Nicola de Petris. „In einer Osteria geht es lauter zu.“ Dazu gehört, dass er selbst gern bei der Arbeit in der Küche italienische Lieder singt – weil es ihm Spaß macht. Gesungen hat er in einer Band schon als Jugendlicher. Ein Stückchen Italien, ohne Kitsch, dafür mit dem Wesentlichen: Le-bensmittel und Essen mit Lust und Laune. Dabei ist die Küche hier vom Feinsten, zu normalen Preisen. Das schätzen die zahlreichen Stamm-gäste und -kunden. In der Gegend gibt es viele Büros, und sowohl An-gestellte als auch Chefs zieht es in der Mittagspause hierher. Abends und samstags trifft man Fami- lien sowie Leute aus dem Nach-barviertel. Auch Pizza gibt es hier natürlich, und alles auch zum Mitnehmen. Dabei hatte für die de Petris alles ganz klein ange-fangen. Ganz klassisch: aus dem Dorf in Apulien, in dem es keinen Job gab, nach Köln, wo der Vater als Straßenkehrer arbeitete, von der Baustelle in die Gastronomie, zuerst als Tellerwäscher, dann als Kellner. Es folgte ein erstes eige-nes Restaurant im Umland von Köln, dann der Sprung in den Le-bensmitteleinzel- und -großhan-del, mit einem Partner, im selben Viertel um die Ecke. „Großhandel ist eigentlich ein gutes Geschäft, aber aufwendig, man muss gut organisiert sein, mit Fahrer, Büro und Buchhaltung“, erklärt Nicola de Petris. Dann stand im ersten Laden auf einmal ein großer Tisch, an dem die Kunden etwas aßen, ein zweiter, dritter kam hinzu. Und die Idee war geboren: Warum nicht, was man kaufen kann, auch gleich vor Ort probieren? Und das, was man isst, mit nach Hause neh-men? Feines Gespür Den Großhandel gab Nicola de Petris auf als er ohne Partner 2008 an den Hansaring zog. Seither läuft die Kombination von Fein-kostgeschäft und Osteria. Ein Selbstläufer ist es aber nicht. 16 Stunden am Tag arbeitet der Chef. Festangestellte gibt es sieben und fast ebenso viele Aushilfen. Ehe-frau Martina steht mindestens acht Stunden am Tag im Laden, Bruder Carlo verkauft Wurst, Käse und Pasta an der Frischetheke. Zwei der Kinder arbeiten stundenweise im Service mit. Trotz Hektik steht Nicola de Petris mit unerschütterlicher Ruhe in der Küche. „Wenn es etwas gibt, was mir an mei-nem Job wenig Spaß macht, dann ist das, Chef zu sein“, sagt der 57-Jährige. Das muss er aber sein, denn es gilt nicht nur, über 100 Es-sen am Tag zuzubereiten und das Team zu koordinieren, sondern auch, die Infrastruktur in Küche und Geschäft zu organisieren. Zweimal die Woche kommt der Fischhändler, mit seiner Frau kauft er auf dem Großmarkt ein. Zudem bestellt er Waren online und or-dert auf Messen, z. B. der Anuga. Er hat ein besonderes Gespür für außergewöhnliche Lebensmittel, die er etwa bei Italienbesuchen, entdeckt. Auf Lorbeer- und Olivenlikör (Essenza Garganica) stieß er im Urlaub. Im Regal stehen zu-dem cicerchie (Platterbsen) und lenticchie (kleine Berglinsen). Auch die Weine sind besonders: Ein gutes Dutzend kleine cantine sind seine Lieferanten, etwa 100 Tropfen gibt es, vom Piemont bis Sizilien, von 5 bis 40 E. „Am besten gehen Wein, Kaffee und Olivenöl“, sagt Nicola de Petris: „Und Espres-somaschinen für die Herdplatte.“ Ein Stückchen Italien für Zuhause. Bis zum nächsten Besuch im Lo Sfizio. Bernhard Mogge www.losfizio2.de Die neuen BRILLIANT Spülmaschinen Profi-Spülmaschinen mit Frischwassersystem! • Spezialprogramme für Gläser und Besteck • Perfekte Ergebnisse - ohne manuelles Nachpolieren • Optimale Wasserhärte dank Perfect GlassCare • Empfohlen von Riedel Glas Infos: 0800 22 44 644 www.miele-professional.de www.meingeschirrspueler.de
FT_04_2015
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