ohne tierisches Ausgangsmaterial funktioniert diese Methode also noch nicht, die zu dem Zweck entwickelt wurde, menschliche Organe aus Stammzellen zu entwickeln. Eine andere Form der In-vitro-Herstellung von Zellen oder Lebensmitteln ist das Bio-Printing, auch als 3D-Drucken bekannt. Der Unter-schied liegt beim Fleisch darin, dass die Fasern nicht auf eine künstliche Struktur gezüchtet, sondern schichtweise gedruckt werden. Trotz diverser Hindernisse hält Trendforscherin Hanni Rützler, die den umgerechnet 250.000 E teuren Burger verkosten durfte, In-vitro-Fleisch für 2050 ebenso realistisch wie die von der FAO prognostizierte Verdopplung der kon-ventionellen Fleischproduktion. Der Nestlé- Zukunftsstudie zufolge wird sogar von jedem Dritten der 1.000 Befragten In-vitro-Fleisch akzeptiert – als künftige Form der Symbiose zwischen Genuss und Rücksicht auf Tier und Natur. Dr. Kurt Schmidinger von Future Foods Österreich sieht, kulturell bedingt, die größte Absatzchance eher in Südost- und Ostasien sowie den USA als in Europa oder Südamerika. Chancen Kein Tierleid Vermeidung globaler Gesundheitsrisiken wie Antibiotikaresistenzen Geringere Umweltbelastung Entlastung der Welternährungssituation Individuelle, „gesunde“ Zusammensetzung möglich Grenzen Teure Produktionskosten Technische Probleme (Bioreaktoren) Tierisches Ausgangsmaterial nötig Ethische und kulturelle Bedenken Struktur natürlichen Fleisches kann nur schwer nachgebildet werden, daher vorwie-gend für Hackfleischprodukte geeignet ren von Insekten erschwert. In der Schweiz ist es z. B. bisher verboten, Insek-ten als Lebensmittel zu verkaufen. Das Gesetz soll nun aber gelockert werden. Bereits seit 2008 produzieren holländische Anbieter Insek-ten zur menschlichen Ernährung. In Deutsch-land gibt es bereits Anbieter wie Snackinsects, die sogar gastronomische Gebindegrößen an-bieten. Kunde ist z. B. das Mongos, das einen Heuschrecken-Brownie anbietet. Chancen Effiziente Form der tierischen Eiweißumset-zung aus organischem Abfall Höherer Proteingehalt als Fleisch Nachhaltige, ressourcenarme Produktion (geringer Land- und Wasserverbrauch, kaum Treibhausgasemission) Bei fast 2.000 essbaren Spezies ist für jeden Geschmack etwas dabei Eine Darreichungsform angelehnt an be-kannte Speisen könnte die Akzeptanz in Europa fördern Grenzen Kulturelle Akzeptanzprobleme Rechtliche Hürden in Europa Tierschutzproblem bei Massenproduktion Unerforschtes Allergiepotenzial (v. a. Eiweiß-allergiker, Krustentier-/Schalentierallergiker) Verarbeitung erfordert besondere Hygiene Laborkost Nach Astronautenkost und Functional Food heißt nun der aktuelle „Futurefoods“-Kandidat der Laborküche In-vitro-Fleisch: Dieses sorg-te 2013 als fettfreier Burgerpatty für Furore. Hergestellt wurde er von Dr. Mark Post von der Maastricht University aus in der Petrischa-le gewachsenen Muskelfasern, die wiederum aus Stammzellen von Kühen entstanden. Ganz Mit der „Farm 432“ lassen sich schwarze Soldaten-larven zum Direkt-verzehr züchten. Foto: Katharina Unger NATÜRLICH NORWEGISCH: der Sommer–Fang. Der kleine, feine Nordsee- Hering. Besonders zart und aroma sch. Perfekt für Ihr Brötchen- Konzept. Der beste Hering kommt aus Norwegen. Schonend und nachhal g von den Fischern von Pelagia gefangen. * Dieses Produkt stammt aus einer Fischerei, die unabhängig nach den Richtlinien des MSC für eine beispielha e und nachhal ge Fischerei zer ziert wurde. www.msc.org/de MSC-C-50340 www.friesenkrone.de
FT_04_2015
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