RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_09_2016

EDITORIAL Fleisch-Marketing 3 Discounter oder Vollsortimenter? Die Frage, ob Discounter oder Vollsortimenter besser sind, ist selbstverständlich rein rhetorisch. Jede Vertriebsform hat ihre systemtypischen Attribute. Dennoch nähern sich die Discounter mit ihren neuen Listungen von starken Industriemarken und dem konsequenten Ausbau der Frischesortimente immer mehr dem Anspruch früherer Supermärkte in der Größenklasse von 800 bis 1000 Quadratmetern an. Die Vollsortimenter wissen sich jedoch zu wehren. So lautet die Kernbotschaft des aktuellen Geschäftsberichts der Edeka Südwest, der zweitgrößten Edeka-Region: „Wir parieren die Angriffe des Discounts!“ Diese leicht martialisch anmutende Äußerung von Edeka-Geschäftsführer Rudolf Matkovic spiegelt die derzeitige Stimmung in der Branche wider. Edeka Südwest sei trotz der Markenlistungen bei Aldi und der dadurch ausgelösten Preissenkungen im Kernsortiment auf Wachstumskurs, erklärt er. Und das, obwohl die Discounter versuchten, Herausgeber/Chefredakteur FLEISCH-MARKETING9/2016 · Fleisch-Marketing Ihr direkter Weg zu unseren Mediadaten  die Edekaner zu kopieren. Das Kopieren hat für den Discounter dann seine Grenzen, wenn die Vollsortimenter, und hier ganz besonders die Selbständigen, ihre Trumpfkarten konsequent ausspielen. Dazu zählen in erster Linie die Frischetheken in Bedienung, die im Discount nicht anzutreffen sind. Kernpunkt der Frischetheken ist weiterhin mit großem Abstand die Fleisch- und Wursttheke. Das ist trotz veganer Welle der Mittelpunkt des Marktes. Die Fleisch- und Wursttheke spiegelt in der Regel auch die Philosophie des Händlers wider. Frische, Service sowie Warenvielfalt und -tiefe sind die Kriterien für die mehr als ordentlichen Bilanzen der selbständigen Händler. Hinzu kommt ein weiterer Baustein, der oft eng verzahnt ist mit den Frischetheken. Gastronomische Konzepte bewähren sich derzeit nicht nur in der Vorkassenzone, sondern werden strategisch meist in Nähe der Frischetheken implantiert. Es gibt genügend Beispiele von Irish Ox als Rumpsteak bis Filet vom Zander, die in durchgestylten Bars und Bistros im Herzen des Marktes den interessierten Verbrauchern angeboten werden. Kulinarische Kompetenz in Verbindung mit ausgezeichnetem Service sind die Instrumentarien, die von den selbständigen Händlern immer mehr als USP gegenüber dem Discount verstanden werden. Michael Jakobi


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