dende Frage nach dem Töten der Tiere mit ei-nem „Ja, aber“ und präzisiert: „Wenn wir schon Tiere töten, dann artgerecht, und wir müssen dafür sorgen, dass sie ein gutes Leben hatten.“ Was er darunter versteht, zeigt Karl Ludwig Schweisfurth in Herrmannsdorf. „Die Tiere müssen raus auf die Weiden, so oft es geht.“ Längst sind die Landwerkstätten, seit 1996 geführt von seinem Sohn Karl Schweisfurth, eine Pilgerstätte – nicht nur für Ökofreaks. Auf dem Hof mit Landwirtschaft, Metzgerei, Bä-ckerei, Käserei, Brauerei, Bio-Markt und Wirtshaus tummeln sich glückliche Schweine und Hühner in großen Ausläufen. Handwerk-liche Verfahren wie die Warmfleisch-zerlegung „Die Tiere müssen raus auf die Weiden, so oft es geht.“ Karl Ludwig Schweisfurth feiern Renaissance. Die handgemachten Lebens-mittel gibt es übrigens nicht nur in Glonn zu kaufen, sondern auch in Filialen im Großraum München. Eine Er-folgsgeschichte für den Mann, der sich vom Saulus zum Paulus gewandelt hat. Ein Wan-del, der bei Karl Ludwig Schweisfurth tief in seine Alltagsgewohnheiten vorgedrungen ist. Er isst nur noch Fleisch von Tieren, von denen er weiß, dass sie artgerecht gelebt haben und zu Tode gekommen sind. Weil er sich da nur auf seinem Landgut auf der siche-ren Seite wähnt, rührt der Teilzeit-Vegetarier außerhalb seines Bio-Refugiums kein Fleisch an. Für die moderne Fleischindustrie hat der einstige Ober-Hertaner nur noch Verachtung übrig: „ Dieses System ist an seinem Ende.“ Wo für ihn die Zukunft liegt, zeigt er mit sei-nem Dorf für Kinder und Tiere. Seit dem Jahr 2006 be-völkern Schulklassen das Refugium in der Nähe der Land-werkstätten, eine Mischung aus India-nerdorf und Abenteuer-spielplatz. Eine Woche lang leben die Kinder zwischen Tieren und Vom Industriellen zum Bio-Pionier 1930: Geburt am 30. Juli Nach der Fleischerlehre Lehr- und Wanderjahre in Schlachthöfen in Chicago; Umbau der väterlichen Fabrik in Herten nach US-amerikanischem Vorbild, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 1964-1984: persönlich haftender Gesellschafter des Schweisfurth-Unternehmens mit Fabriken in Europa, Brasilien und Äthiopien und den Marken Herta, Artland, Dörffler, „Casserole“-Metzgereifilia-len und Stastnik; Funktionsträger in Verbänden der Fleischwaren- und Lebensmittelindustrie 1982: Metzgermeister-Prüfung 1984: Verkauf von Herta, Artland und Dörffler 1985: Gründung der Schweisfurth-Stiftung 1986: Gründung der Herrmannsdorfer Landwerk-stätten in Glonn; Hilfe beim Aufbau ökologischer Projekte nach dem Modell Herrmannsdorf im In- und Ausland, nahe Stralsund und Dresden, Lew Tolstoi (Russland) und Sekem (Ägypten) 2001: Ehrung der Stiftung Europäisches Naturerbe als „Partner des Europäischen Naturerbes” 2005: Aufbau einer privaten landwirtschaftlichen Versuchsanstalt im besseren Einklang mit der Natur 2006: Dorf für Kinder und Tiere Pflanzen und stellen ihre Lebensmittel selbst her. Für den Schöpfer des Dorfes ist es die liebste aller seiner Pflichten, den Kindern aus seinem ereignisreichen Leben zu erzählen. Mit großem Strohhut wirkt er dabei wie ein Schäfer auf der Weide. Wie ein Bio-Apostel vielleicht. Auf keinen Fall wie ein Spinner. chb www.herrmannsdorfer.de INFO SCHMECKT GUT wie noch nie Natürliche Zutaten Kreative Rezepte Meisterlich gekocht Freuen Sie sich auf das neue große Geschmackserlebnis aus der apetito Küche. Ganz natürlich! www.apetito.de/geschmackpur food_visionär
FH_04_2015
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