online_socialmedia: Das Foodies-Phänomen

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Fotos: Ralf Bille online_socialmedia Das Foodies- Phänomen Smartphones auf Restaurantbesucher aus? Ein junger Mann führt seine Angebetete Welche Auswirkungen hat die zunehmende Digitalisierung auf das Konsumverhalten? Wie wirkt sich die Allgegenwärtigkeit von zum Rendezvous aus. Schick gekleidet und gestylt nehmen die beiden an dem für sie reservierten Tisch in einer romantischen Nische des gehobenen Restaurants Platz. Beide checken ihr Smartphone. Solche Szenen sieht ein Beobachter, der im Hier und Jetzt umher-blickt, immer öfter. Die Geräte beherrschen Jung und Alt in einem Maße, dass der Begriff Generation „Kopf unten“ nicht nur auf Heran-wachsende zutrifft. Da kann der Kellner noch so charmant sein, viele Gäste scheinen nur halb anwesend zu sein. Essen als Trendthema Neben dem veränderten Benehmen am Tisch gibt es aber noch andere Auswirkungen. Viele Gäste, ob Gourmets, Mittagsgäste oder Nacht-schwärmer, finden Essengehen, aber auch Selberkochen, trendy. Neudeutsch heißen die Fans bewusster Esskultur Foodies. Im Internet finden sie eine reiche Auswahl an Informatio-nen rund um das Thema Food, Restaurantkriti-ken und Tipps sowie Rezepte, z. B. in Form von Tauschbörsen. Es gibt jede Menge Foodblogs, also Online-Tagebücher oder professionelle Online-Journale, die – meist aus der Ich-Pers-pektive eines oder mehrerer Blogger – Informa-tionen, Gedanken oder Erfahrungen protokol-lieren oder Dinge bewerten. Dieser persönliche Stil ist ein Hauptcharakteristikum und Erfolgs-faktor der Blogs. Die direkte, subjektive und oft umgangssprachliche Art der Kommunikation scheint gut anzukommen. Viele leben auch von ansprechenden Fotografien. Was Blogs so be-sonders macht: Jeder Internetnutzer kann sich dazu entscheiden, einen Blog über ein Lieb-lingsthema zu schreiben. Das bedeutet wiede-rum, dass jeder Restaurantgast ein potenzieller Foodblogger ist – und damit Kritiker, Fotograf und Online-Publizist in einem. Wenn einem bloggenden Gast der Abend und das Essen ge-fallen hat, schreibt er das entsprechend in sein digitales Tagebuch. Angesichts der wachsenden Blogosphäre, also der Blog-Welt, haben Internetseiten für Gastro- 156 Kompendium 2015


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