Fotos: GGW Gruppe Die Business-IT-Lösung für Ihr gesamtes Unternehmen Erfolg ist eine Frage des Systems BESUCHEN SIE UNS! Interpack Halle 15, Stand A 25-26 8. bis 14. Mai 2014 in Düsseldorf Schneller. Zuverlässiger. Produktiver. Führende Unternehmen der Fleischbranche setzen weltweit erfolgreich auf das CSB-System. Steigern auch Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit mit unseren IT-Komplettlösungen. Ihre Vorteile: Optimal vorkonfi gurierte Prozesse Abdeckung aller Branchenanforderungen Schneller ROI durch kurze Implementierungszeiten QR-Code scannen und näher informieren! CSB-System AG An Fürthenrode 9-15 52511 Geilenkirchen info@csb.com www.csb.com CSB_FleischereiTechnik_02_2014.ind3d/ 4 /22014 9:26:10 AM nutzen, um durch Skandalisierung kos-tenlose PR und Spenden zu generieren. Sind große und bekannte Unternehmen gefährdeter, öffentlich an den Pranger gestellt zu werden als der kleine, regio-nal agierende Mittelständler? Dr. Carsten Bittner: Wir hatten mal ei-nen Fall, in dem es um ein Lebensmittel ging, das mit einem GVO, einem gen-technisch verändertem Organismus, in den Verkehr gebracht worden war. Die Ursachen lagen weit entfernt im Aus-land. Unser Mandant hatte das Glück, dass in der Presse nur der Name der die Produktionsanlage betreibenden GmbH auftauchte. Dass dahinter eine bekannte Marke steckte, die eigentlich in jedem Supermarkt steht, blieb un-entdeckt. Die große Medienwelle blieb daher aus. Dr. Walter Scheuerl: Der kleine Mittel-ständler ist natürlich dann weniger be-droht, wenn er keine bekannte Marke hat, das öffentliche Interesse weniger groß ist. Anders war das bei EHEC. Der Fall war deshalb so außergewöhnlich, weil das eine der wenigen Lebens-mittelkrisen in all den Jahren war, bei der wirklich Menschen zu Schaden kamen. Dann wird natürlich auch ein kleines Unternehmen, wenn es als Verursacher identifiziert ist, gepackt und vor die Medien gezerrt. Dr. Ronald Steiling: Das zeigt auch, dass die Auswirkungen der Krise beim Mittelständler – in Relation betrachtet – ebenso groß sein können, wie die eines Konzerns. Woran mangelt es im Ernstfall in Unternehmen häufig? Klaus-Dieter Zühr: Viele Unterneh-men beschäftigen sich nur theoretisch mit Krisenplänen, aber im Moment der Krise weiß keiner, was er machen soll. Natürlich treten viele Krisen schnell und unvorhergesehen – und auch unver-schuldet – ein, aber der organisatori-sche, technische Ablauf in einer Krisen-situation muss festgelegt sein und lässt sich auch üben. Dazu gehören die nöti-gen Ansprechpartner mit Stellvertretern aus den relevanten Abteilungen und die Festlegung der jeweiligen Aufgaben im Ernstfall. Und es gehört auch dazu, die Belegschaft einzubeziehen und über Produktionsrisiken und Abläufe im Kri-senfall zu informieren. Dr. Carsten Bittner: Es kommt auf eine gute Kommunikation untereinander an. Wenn in der Produktion eine Kon-tamination auftritt, muss diese intern entsprechend weitergemeldet werden. Wir hatten z. B. Fälle, in denen der Lei-ter der Rechtsabteilung erst Tage später von einem Kontaminationsfall in der Produktion erfuhr. So etwas schätzen die Behörden gar nicht. Da drohen un-ter anderem hohe Bußgelder. Wenn wir von den Behörden sprechen, was erwarten Sie vom Unternehmen in so einer Situation? Dr. Ronald Steiling: Behörden kön-nen unter Umständen sogar einen Rückruf der betroffenen Produkte anordnen. Üblicherweise rufen uns die Mandanten bei einem Kontamina-tionsverdacht an und fragen, was sie jetzt tun sollen. Wir bereiten sie dar-auf vor, mit welchen Fragen sie von Behördenseite rechnen müssen. Und wir empfehlen, sich gut auf diese Fra-gen vorzubereiten. Dazu gehört vor allem, Informationen zum Vorfall parat zu haben und zu vermitteln, dass man die Situation im Griff hat. Dr. Carsten Bittner: Wenn das nicht der Fall ist, passiert es wie im Aflatoxin- Fall im März 2013, dass ein komplettes Verkaufsverbot für Futtermais aus be-stimmten Ländern ausgesprochen wird. Hier konnte die genaue Herkunft der vom Schimmelpilz betroffenen Liefe-rungen nicht festgestellt werden. Viele Unternehmen hatten das Nachsehen, auch wenn ihr Futtermittel völlig in Ordnung war. Was lässt Unternehmen gegenüber Behörden und Vertragspartnern in einer Krise möglichst gut dastehen? Dr. Carsten Bittner: Wir raten vor al-lem zur Sicherstellung einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit der Produkte. Nach dem Gesetz muss der Unternehmer wis-sen, von wem er gekauft und an wen er verkauft hat. Was aber passiert in der „Blackbox“ Betrieb? Kann das Un-ternehmen auch nachweisen, welche Eingangs-Charge letztendlich in wel-ches Endprodukt gewandert ist? Eine solche Rückverfolgung ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber wir legen es jedem Unternehmer ans Herz, für eine solch lückenlose Dokumentation zu sorgen. Sie ist letztlich nicht nur die Dr. Carsten Bittner (Bild oben), Dr. Ronald Stelling (Bild unten) 2014 51
Ftec_01_2014
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