Foto: © Michael Brown / Fotolia.com, GGW Gruppe GUTE STRATEGIE GOOD CRISIS STRATEGIES EHEC, Pferdefleisch, Dioxinskandal – daran erinnern wir uns alle. Wann aber ist denn eine Krise überhaupt eine Krise? Dr. Carsten Bittner: Ich würde von einer Krise sprechen, wenn eine Stö-rung im Unternehmensablauf eintritt, die zu erheblichen Schäden führt und womöglich auch die Reputation des Unternehmens schädigen kann. Klaus-Dieter Zühr: Bei Krisen im Le-bens- und Futtermittelbereich reden wir als Ursache oft von Kontaminatio-nen, Tierschutzvorwürfen oder straf-rechtlichen Ermittlungen gegen die Geschäftsführung. Aber Unternehmen, die z. B. einen großen Schaden hatten, leiden oft viele Jahre später noch unter den finanziellen Folgen. Das ist auch eine Krisensituation. Dr. Ronald Steiling: Dabei muss es auch nicht immer zu einem großen Knall durch die Medien kommen. Rund 90 % der Krisen in der Branche verlau-fen – Gott sei Dank – lautlos. Um Re-putationsschäden zu vermeiden, ist es ja auch das Ziel aller Beteiligten in einer In the production of food unexpected incidents happen frequently. In the worst case, these incidents lead to wide-scale product recalls, which result in considerable financial damage and blows to the image of the company concerned. The law experts Dr. Ronald Steiling, Dr. Carsten Bittner and Dr. Walter Scheuerl and the insurance expert Klaus-Dieter Zühr explain the reasons behind a crisis and how it can be overcame smoothly. EHEC, horse meat, dioxin scandal – we all remember these incidents. But what makes a crisis a crisis? Dr Carsten Bittner: I would define a crisis as a disruption in the course of business, which results in significant damages and even has the potential to destroy a company‘s reputation. Klaus-Dieter Zühr: Crises in the food and animal feed sector are often caused by contaminations, animal wel-fare issues or criminal investigations IN DER KRISE Immer wieder kommt es bei der Herstellung von Lebens- und Futtermitteln zu unvorhergesehenen Zwischenfällen. Im schlimmsten Fall führt das zu flächendeckenden Rückrufaktionen, die für die betroffenen Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schäden und einem Imageverlust verbunden sind. Die Rechtsexperten Dr. Ronald Steiling, Dr. Carsten Bittner und Dr. Walter Scheuerl von der Kanzlei Graf von Westphalen sowie der Versicherungsexperte Klaus-Dieter Zühr von der Gossler, Gobert & Wolters Gruppe erläuterten im einem Gespräch die Gründe für eine Krise und wie sie gemeistert werden kann. against the managers. However, com-panies that have sustained damage, often suffer the financial consequences for many years. This can also be consi-dered as a crisis situation. Dr Ronald Steiling: These situations aren‘t always accompanied by a media circus. About 90% of all crises occurring in the sector pass unnoticed. In order to avoid damages to the repu- Krise, diesen Vorgang möglichst ohne viel Aufsehen zu lösen. Und meistens gelingt das ja auch. Wie kommt es, dass einige Fälle in der Presse landen, andere nicht? Dr. Walter Scheuerl: Medien berich-ten, wenn vor allem eine große Anzahl an Menschen besonders betroffen, das öffentliche Interesse also hoch ist. Zum einen ist das ihre Aufgabe, zum anderen wollen sie ihre Zeitung natür-lich auch auflagenstark verkaufen oder hohe Einschaltquoten sicherstellen. Ei-nige nutzen daher auch geschickt die fehlende Erfahrung mancher Unter-nehmen im Umgang mit den Medien. Gerade im Krisenfall wird das brisant. Ein im fertig produzierten Beitrag zu se-hendes Statement kann unter ganz an-deren Umständen abgegeben worden sein. Und selbst ein „Kein Kommentar“ kann beim Leser oder Zuschauer wie ein Schuldeingeständnis wirken. Darüber hinaus gibt es auch Akteure – ich denke da insbesondere an einige Tierschützer Continue reading on page 52 – die wiederum die Medien geschickt 50 2014 SAFETY CONCEPTS SICHERHEITSKONZEPTE
Ftec_01_2014
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