RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_03_2017

Editorial Fleisch-Marketing 3 Was will der Handel –Tierwohl oder Bio? Natürlich beides, wenn es das denn gäbe. Das Thema ist leider äußerst komplex. Nur eines ist sicher, wie jetzt die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in einer Studie anführt: Jeder siebte Bundesbürger kauft mehr biologisch als konventionell Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter 3/2017 F leisch-Marketing erzeugte Lebensmittel. Das zeigt, dass der Verbraucher zunehmend Wert auf umwelt- und ernährungsbewusste Kriterien legt. Weit vorne liegt das Sortiment Obst und Gemüse, das besonders gerne als Bio-Ware konsumiert wird. Mit Abstand folgen Molkereiprodukte sowie Fleisch und Fleischwaren. Der Studie zufolge erwarten die Verbraucher vor allem Gesundheitsvorteile und mehr Tierwohl im Vergleich zu konventionell hergestellten Produkten. 45 Prozent der Befragten bevorzugen Bio deshalb, weil sie glauben, Eier und Fleisch stammen aus Haltungen, in denen Tierwohl wichtig ist. Doch jetzt kommt`s! Die Bereitschaft, für Bio mehr zu zahlen, hänge stark vom Produkt und dem Preisunterschied ab, so die Studie. Die Zahlungsbereitschaft sei beispielsweise bei Bio-Milch höher als bei Biofleisch. Hinzu kommt, dass der Verbraucher bei einem größeren Preis-Leistungsverhältnis und einer breiteren Auswahl oft zum konventionellen Angebot greife. Gerade die modernen und großflächigen Supermärkte definieren ihren USP über Frische, Qualität und Auswahl. Beispielsweise steht Bio-Rindfleisch aus Deutschland im Wettbewerb zu zahlreichen Herkünften mit geschützten geografischen Angaben oder reinen Rassen aus Europa. Scotch Beef oder Charoluxe aus Frankreich sind nur Beispiele für hochwertige Angebote mit „eingebautem“ Tierwohl. Generell gilt, dass der Verbraucher im Fleischbereich große Preisunterschiede zwischen Bio- und konventioneller Ware nicht akzeptiert. Das trifft auch für das zunehmend beliebte Geflügelfleisch zu. Hier ist nur jeder fünfte Verbraucher bereit, einen angemessenen Preisaufschlag Weg zu unseren Mediadaten u für die Bio-Ware zu akzeptieren. Fazit: Je größer die Auswahl ist, desto schwerer tut sich der normale Konsument, wesentlich mehr Geld für Bio-Ware auszugeben. Das gilt ganz besonders für den Fleischbereich. Michael Jakobi


Fleisch-Marketing_03_2017
To see the actual publication please follow the link above