Trends & Märkte Wachstum im Lebensmittelhandel Vertriebsform Anzahl Verkaufsfläche* 2010 2015 2010 2015 Kleine Märkte 11.193 8.900 2,9 2,6 Supermärkte 9.980 10.870 9,6 10,6 V-Märkte 985 1.098 3,4 3,7 SB-Warenhäuser 890 864 6,3 6,1 Discounter 16.240 16.211 11,7 12,5 Quelle: EHI * in Mio. Quadratmeter Die Vertriebsform Discounter prägt bei den Lebensmitteln weiterhin die Einzelhandelslandschaft. 11 n Transparenz als wichtigster Zukunftstrend Der Lebensmittelmarkt und damit die Anforderungen an die Lebensmittellogistik verändern sich rasant. Der Fachbereich Logistik der Technischen Universität Berlin hat vor diesem Hintergrund die Studie „Zukunftstrends in der Lebensmittellogistik“ veröffentlicht. Dabei wurden sieben Kerntrends identifiziert: Transparenz, saisonale und regionale Lebensmittel, e-Commerce/ Home-Delivery, Convenience-Food, Food Waste Awareness, Convenience-Stores sowie Bio- und Fair-Trade-Siegel. Die Bewertung durch die Befragten ließ klar erkennen: Transparenz ist der Zukunftstrend Nummer eins und hat die größte Auswirkung auf die Lebensmittellogistik. n Hohe Marktaktivität bei „Frei von“-Lebensmitteln „Frei Von“-Lebensmittel sind zweifellos auf dem Vormarsch. Im deutschsprachigen Raum sind mittlerweile ganze Supermarktregale den „Frei von“-Produkten gewidmet. Eine Untersuchung des Marktanalysisten Mintel zeigt nun das tatsächliche Ausmaß dieser Artikel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Laut Mintels Datenbank weltweiter Produkteinführungen waren „Frei von“-Auslobungen im Jahr 2015 auf 31 Prozent der in Deutschland neueingeführten Lebensmittel- und Getränkeprodukten zu finden. In Österreich trugen sogar 40 Prozent der Produktneuheiten „Frei von“-Kennzeichnungen, wäh- rend es in der Schweiz 21 Prozent waren. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wurde nur ein Fünftel (20 Prozent) der in Deutschland eingeführten Lebensmittel- und Getränkeprodukte als „Frei von“ vermarktet. Überdurchschnittlich entwickelt haben sich die „glutenfreien“ Produkte. So waren laut Mintel im Jahr 2015 elf Prozent aller neueingeführten Erzeugnisse in Deutschland als „glutenfrei“ gekennzeichnet. 2011 waren es nur sechs Prozent. Der deutsche Lebensmittel- handel ist im Jahr 2015 weiter gewachsen. Die Steigerungsrate fiel mit 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent- punkte höher aus, der Gesamtumsatz 12/2016 F leisch-Marketing belief sich auf 256,7 Milliarden Euro. Auch der Umsatz, der allein im Foodbereich erzielt wurde, hat sich erhöht – um 5,2 Milliarden Euro. Er lag bei 191,5 Milliarden Euro. Das geht aus der Marktstudie „Top-Firmen 2017“ hervor, in der Nielsen Trade Dimensions die Jahreswerte 2015 für den Lebensmittelhandel in Deutschland veröffentlicht. Die Edeka-Gruppe war auch im Jahr 2015 Spitzenreiter. Mit einem Umsatz von knapp 53,2 Milliarden Euro verbuchte Edeka einen Marktanteil von 20,7 Prozent für sich. Darauf folgt die Rewe mit einem um 3,0 Prozent auf 39,5 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz und einem Anteil am Gesamtmarkt von 15,4 Prozent. Die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland festigte ihren Platz unter den Spitzenunternehmen und erreichte mit einem Plus von 2,7 Prozent einen Umsatz von knapp 35 Milliarden Euro. Die Metro-Gruppe, die erneut Platz vier belegte, musste wieder einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, die Aldi-Gruppe auf Platz fünf konnte mit einer Steigerung von 1,6 Prozent aufwarten. Insgesamt brachte es das Discount-Segment im Jahr 2015 auf ein Wachstum am Gesamtmarkt von 2,4 Prozent. Die Discount-Unternehmen steigerten somit ihren Umsatz insgesamt um knapp 1,8 Milliarden Euro. Das am stärksten wachsende Segment war der Biohandel: Die Berliner Bio Company verzeichnete ein Wachstum von 16,9 Prozent, während Dennree auf dem zweiten Platz eine Steigerungsrate von 15,4 Prozent aufweisen konnte. Der Bio-Großhändler Weiling aus Coesfeld folgt mit 11,5 Prozent, die Bio-Filialisten EBL und Basic wuchsen mit 10,9 beziehungsweise 10,2 Prozent, gefolgte von Super Bio Markt (9,1 Prozent) und Alnatura (6,6 Prozent). Die Studie Top-Firmen 2017 ist zu beziehen über The Nielsen Company (www. tradedimensions.de).
Fleisch-Marketing_12_2016
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