Fotos: Bayerwald Butcher NACHWUCHS STEAKS VOM WUNDERKIND Florian Zankl ist so etwas wie ein Wunder-kind des Metzgerhandwerks. Seine beruf-liche Karriere absolvierte er im Galopp: verkürzte Ausbildung, Gesellenbrief mit Traum-noten, Auszeich-nung mit dem Bayerischen Staatspreis, Meister- Wenn der Kunde nicht zum Metzger kommt, muss der Metzger eben zum Kunden kommen. Dachte sich Metzgermeister Florian Zankl (19) und gründete den Lieferservice „Bayerwald Butcher“. brief mit Bravour an der Fleischerschule Lands-hut – mit 18. Zurück im heimischen Metzgerei-betrieb von Vater Stefan Zankl in Saulburg prä-sentierte er der erstaunten Familie Ende 2015 seine neue Geschäftsidee: einen Lieferservice für Fleisch- und Wurstwaren. Florian Zankl sah Handlungsbedarf, da ältere Kunden oft nicht mehr so mobil sind, um den Weg ins Fleischer-fachgeschäft zu finden. Die jüngeren Kunden setzen dagegen beim Einkaufen zunehmend auf Online-Dienste. Für beide Kundenkreise wäre ein Lieferdienst wie geschaffen, über den richtigen Namen musste Florian Zankl nicht lange nachdenken: „Bayerwald Butcher“. RIND BESONDERS BEGEHRT Zum Weihnachtsfest 2015 wurden die ersten Flyer im Bayerischen Wald verteilt. Die Reso-nanz gab dem findigen Jungmeister Recht. 20 Interessenten meldeten sich zum Start. Nach knapp einem Jahr zieht der 19-Jährige eine echte Erfolgsbilanz. 70 bis 80 Kunden beliefert er immer dienstags und freitags mit Fleisch und Wurst aus dem heimischen Betrieb, Tendenz steigend. „Es läuft gut, rich-tig gut“, schwärmt der Bayerwald Butcher. Vor allem Rindfleisch und Rindersteaks sind bei den Lieferservice-Kunden begehrt. Florian Zankl führt dies auf die Qualität zurück, für die der Familienbetrieb steht: „Wir schlachten sel-ber und bieten nur Top-Qualität von Bauern aus der heimischen Region, deren Tiere wir mit Namen kennen.“ Konnten die Kunden zunächst nur telefonisch oder per E-Mail be-stellen, ist der Bayerwald Butcher mittlerweile auch mit einem Online-Shop präsent. „Die jüngeren Kunden bestellen lieber online, die älteren bevorzugen das Telefon“, berichtet Florian Zankl. Bis 18 Uhr am Vortag kann man bestellen, dann stellt er die Touren zusammen. In einem Radius von rund 30 km um den elter-lichen Betrieb liefert er aus, wobei ein Liefer-wagen oft nicht mehr ausreicht. Die Kühlkette muss strikt eingehalten und die Touren sorg-fältig geplant werden. Bestellungen, die von außerhalb des fahrbaren Bereichs kommen, werden in Kühlpaketen versandt. INTENSIVER KUNDENKONTAKT Als wichtigstes Kriterium für den Erfolg seiner Idee sieht Florian Zankl den Grundgedanken der Regionalität: „Bei uns wissen die Kunden einfach, was sie bekommen.“ Saisonale Schwan-kungen hat er ebenfalls ausgemacht, nicht bei der Ware, sondern beim Lieferservice an sich: „Ist das Wetter schlecht oder die Straße glatt, lassen sich unsere Kunden Fleisch und Wurst lieber liefern.“ Kollegen kann der junge Metz-germeister nur wärmstens empfehlen, ähn-liche Geschäftsmodelle auszuprobieren. „Vor allem der Kundenkontakt ist beim Bayerwald Butcher ein ganz anderer. Wenn man bei den Kunden an der Tür steht, kommen oft Gespräche zustande, wie sie so an der Fleischtheke kaum geführt würden. In ihren eigenen vier Wänden sind die Kunden entspannter und souveräner.“ Kein Wunder, dass er an die Nachhaltigkeit seiner Geschäftsidee glaubt: „Der Bayerwald Butcher ist keine Eintagsfliege.“ chb www.bayerwald-butcher.de 16 5/2016
FH_05_2016
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