Viele Deutsche nehmen sich in diesem Jahr vor, weniger Fleisch zu konsumieren. Während für Jüngere der Umweltschaden eine wichtige Rolle spielt, legen Ältere mehr Wert auf die Gesundheit. Eindeutig ist der Wunsch nach mehr Transparenz beim Kauf von Fleisch und Wurst. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid hervor, die im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace im Dezember 2018 unter 1.014 Personen ab 14 Jahren durchgeführt wurde.
Demnach gaben 54 % der Befragten an, im neuen Jahr weniger Fleisch und Wurst essen zu wollen als im Vorjahr. 62 % der Frauen haben vor ihre Essgewohnheiten zu ändern – bei den Männern waren es 46 %. Auch 57 % der Schüler planen, künftig öfter auf Fleisch zu verzichten.
Für den Tierschutz
„Die aktuelle Umfrage dokumentiert den zunehmenden Bewusstseinswandel der Verbraucher“ sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. „Seit einigen Jahren sinkt der Fleischverzehr. Es ist gut für die Umwelt, wenn sich dieser Trend fortsetzt. Eine große Mehrheit der Bevölkerung nimmt nicht länger hin, dass Tieren unnötig Leid zugefügt wird. Hier ist die Landwirtschaftsministerin gefordert, endlich bessere Haltungsbedingungen durchzusetzen.“
Mit der Reduzierung ihres Fleischkonsums wollen sowohl Jüngere als auch Ältere gleichermaßen Tierleid vermeiden. Außerdem sind 88,4 % dazu bereit, für Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung mehr zu bezahlen.
Verpflichtend Haltung kennzeichnen
81 % der Fleischkonsumenten wollen verstärkt auf die Haltungskennzeichnung achten. Für 85 % der Befragten ist eine freiwillige Kennzeichnung, wie sie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) plant, nicht ausreichend. Sie sprechen sich für eine umfassende und verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle Fleisch- und Wurstprodukte in Handel und Gastronomie aus.
„Die Landwirtschaftsministerin redet seit ihrem Amtsantritt über Tierschutz und über Verbraucherinformation. Passiert ist bis heute nichts“, sagt Martin Hofstetter. „Durch eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch und Wurst kann sie eine verlässliche Basis für Verbraucher schaffen, die im Supermarkt ebenso wie im Restaurant Fleischprodukte aus artgerechter Haltung konsumieren wollen.“
Die vollständige Studie gibt es hier.