Erneut erreichten die Fleischer-Azubis der Staatlichen Berufsschule III in Kempten eine Reihe von Auszeichnungen bei der DLG-Qualitätsprüfung. Das freute auch den stv. Obermeister der Fleischer-Innung Allgäu, Karl Schuster. Nach einer coronabedingten Pause konnten die Fleischerklassen der Berufsschule in diesem Frühjahr endlich wieder das hohe Niveau ihrer Ausbildung unter Beweis stellen. Und sie knüpften nahtlos an die bisherige Erfolgsgeschichte an. Besonders stolz sind Schulleiter OStD Hans Etzler und Fachoberlehrer Stefan Hofmann darauf, dass die Weißwurst wieder mit Gold ausgezeichnet wurde. Eine weitere Goldmedaille gab es für die Rauchpeitschen und für Gelbwurst eine Silbermedaille. Bei der DLG-Qualitätsprüfung werden Frische, Aussehen, Zusammensetzung, Konsistenz und Geschmack geprüft.
Raum für Kreativität
Hans Etzler kann noch mehr Erfreuliches berichten. Mehr Schulabgänger interessieren sich wieder für eine Ausbildung zum Fleischer. Besonders positiv: Im neuen Schuljahr liegt die Zahl der Fleischer-Auszubildenden über der von Fleischerei-Fachverkäufer*innen. Ein Lebensmittel handwerklich zu produzieren sei einfach befriedigend, so die Begründung der Auszubilden für ihre Berufswahl. Das Fleischerhandwerk lasse viel Raum für Kreativität, allein schon durch individuelle Geschmacksrichtungen bei den vielen Wurstsorten.
Garanten für die Nahversorgung
Und Karl Schuster, stellvertretender Obermeister der Fleischer-Innung Allgäu, führt diese Trendwende auch auf die aktuellen Krisen zurück. Die Verbraucher würden jetzt wieder mehr Regionalität schätzen, und die Fleischer seien Garanten für die Nahversorgung. Außerdem stünden auch im Fleischerhandwerk beruflich vielfältige Möglichkeiten zum Weiterkommen offen, beispielsweise die Meisterausbildung und die Selbständigkeit oder ein Studium der Lebensmitteltechnologie, ebenso die Fortbildung zum Wurst- und Schinken- oder Fleisch-Sommelier. Und, last but not least: Der Fleischerberuf ist krisensicher. Kein einziger seiner Auszubildenden war auch nur einen Tag in Kurzarbeit, berichtet Stefan Hofmann. Die schon länger bestehende Innung Allgäu (Zusammenschluss aus den Innungen Kempten/Oberallgäu und Lindau) und die Innungen Memmingen-Mindelheim, Kaufbeuren-Marktoberdorf und Füssen hatten sich zur großen Innung Allgäu zusammengeschlossen.
Im Bild (v.l.): Karl Schuster, stellvertretender Obermeister der Fleischer-Innung Allgäu, die Auszubildenden Philip Kohler, Andreas März, Franz Dornach und Silvan Schlegel, Fachoberlehrer Stefan Hofmann und OStD Hans Etzler, Schulleiter der Staatlichen Berufsschule Kempten III