Produktion verdoppelt, Konsumenten honorieren Tierwohl
Der Markttrend sprach eher dagegen. Doch wenn Verantwortung auf viele Schultern verteilt wird, gelingen auch ambitionierte Projekte. Erstmals schlachtet Vion in dieser Woche für die Landwirte im Süden sowie die regionalen Lebensmittelhändler von Edeka und Rewe mehr als 1.000 Strohschweine.
Für Uwe Tost, Director Supply Chain Pork Germany von Vion „ist dieser Erfolg ein Beispiel dafür, wie störungsfrei harmonisch die Transformation der Nutztierhaltung erfolgen kann, wenn Landwirte, Verbraucher, der Handel und die Fleischindustrie dasselbe wollen – mehr Tierwohl, höhere Qualität“. Und nicht nur das: „Konkret mit diesem Ziel haben sich hier alle Teilnehmer gemeinsam in die Pflicht genommen und eine stabile Kette aufgebaut, in der Angebot und Nachfrage seither Schritt für Schritt zunehmen“.
Stabile Partnerschaften für die Strohschweine
So etwas wie die Pioniere dieses Erfolgs waren 2019 die Edeka Südbayern und die Erzeugergemeinschaft Südbayern. Vom Schnitzel bis zur Haxe – schon bald fanden die Produkte des gemeinsam aufgelegten Strohschweine-Programms so viele Liebhaber im Endverbrauchermarkt, dass die anfangs anvisierten 500 Schlachttiere pro Woche nicht mehr ausreichten.
„Entsprechend der Vion-Strategie, stabile Partnerschaften mit Landwirten und LEH aufzubauen, gilt es dabei, zwischen Produktion auf der grünen Seite und den Absatzmöglichkeiten im Handel immer eine ausgewogene Balance zu halten“, erklärt Franz Beringer, Vorstand der EZG Südbayern und Vion-Geschäftsführer in Landshut.
Aktuell 30 Mäster beteiligt
Aktuell beliefern 30 beteiligte Strohschweinemäster den Vion-Schlachthof im niederbayerischen Landshut sowie den Vion-Standort in Crailsheim. Doch mit Blick auf das zunehmende Interesse der Edeka- und Rewe-Kunden wollen die Beteiligten auch diese Zahl sukzessive weiter erhöhen. Dabei ist der Vion-Standort Landshut gemeinsam mit der EG Südbayern heute bereits der mit Abstand größte Strohschweinevermarkter Süddeutschlands in der Haltungsform 3 des Handels.
„In Hinsicht auf die Marktentwicklung für konventionelle Mastschweine bietet das verlässliche Vertragssystem für Strohschweine allen Beteiligten eine sichere Wertschöpfung und konkret den Landwirten im Süden einen fest planbaren Absatz“, so Beringer. Dazu zählen unter anderem Verträge mit mehrjährigen Laufzeiten, festgeschriebene Zuschläge und eine Abnahmegarantie von Vion für die Tiere.