Im Bereich der Montage führt Vemag Maschinenbau die Vier-Tage-Woche ein. Bei der Umsetzung stimmen sich die Mitarbeiter*innen der Schicht mit dem/der Gruppenleiter*in ab. Mehr als 800 Mitarbeiter*innen sind bei der Vemag Maschinenbau GmbH tätig und fertigen am Standort in Verden Maschinen z. B. für die Lebensmittelindustrie und das Handwerk.
Pilotphase läuft
„Wir wollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Produktion ermöglichen, Arbeits- und Privatleben für sich individueller und den Lebensumständen entsprechend flexibler zu gestalten. Deshalb testen wir momentan, wie wir eine Vier-Tage-Woche für die Spätschicht umsetzen können“, erklärt Annette Loch, Teamleiterin Recruiting & Talentmanagement bei der Vemag Maschinenbau, das Projekt. Die Pilotphase der Vier-Tage-Woche läuft und das neue Modell kommt sehr gut an. Viele der Mitarbeiter*innen aus der Montage nehmen das Angebot an. Das Modell wurde von den Montagegruppen zusammen mit den Gruppenleitern*innen entwickelt.
Bei der Umsetzung stimmen sich die Mitarbeiter*innen der Schicht mit dem/der Gruppenleiter*in ab, um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten. „Dieser Prozess ist eine Herausforderung, da die Auftragsbücher voll sind“, berichtet Frank Rademacher. Er verantwortet als Gruppenleiter die Montage der Industriemaschinen und beobachtet, dass viele seiner Mitarbeiter*innen die Vier-Tage-Woche nutzen, um sich z. B. intensiver für ein Ehrenamt zu engagieren oder um einfach mehr Zeit für Familie oder Hobby zu haben.
Keine reduzierte Arbeitsmenge
Bei dem getesteten Arbeitszeitmodell der Vier-Tage-Woche wird im Vergleich zur Fünf-Tage-Woche nicht weniger gearbeitet, sondern die Arbeitszeit auf vier Tage verteilt. „Am Ende der Woche stehen 35 Stunden auf der Uhr. Allerdings ergibt sich durch die Vier-Tage-Woche ein freier Tag, der komplett z. B. für Freizeitaktivitäten wie Sport oder ein verlängertes Wochenende genutzt werden kann“, erläutert Uwe Gerking, Human Resources Manager bei Vemag Maschinenbau, das Konzept. Das Unternehmen erhofft sich eine Win-win-Situation.
Wettbewerbsvorteil
Auf der einen Seite könnten durch die Vier-Tage-Woche die Arbeitsabläufe produktiver werden und auf der anderen Seite verspricht sich Vemag, die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen zu steigern. Uwe Gerking und Annette Loch sehen in der Flexibilisierung der Arbeitszeit ein wesentliches Element, um die Arbeitsplätze an die Veränderungen in unserer Gesellschaft anzupassen und um z. B. das Familien- und Berufsleben besser miteinander vereinbaren zu können. „Auch könnte das Modell ein konkreter Wettbewerbsvorteil sein“, ergänzt Annette Loch.
Das Unternehmen möchte sich weiterhin als ein interessanter und sicherer Arbeitgeber bzw. Ausbildungsbetrieb in der Region aufstellen, um auch künftig weiter wachsen zu können und den Standort an der Weserstraße zu sichern. Die Erprobung der Vier-Tage-Woche soll zeigen, ob das neue Modell in einem Produktionsbetrieb an seine Grenzen stößt und ob die Mitarbeiter*innen es annehmen bzw. ob überhaupt ein Bedarf besteht. Die Rückmeldungen seien bisher sehr positiv.
Im Bild: Annette Loch, Teamleiterin Recruiting & Talentmanagement, und Gruppenleiter Frank Rademacher, begleiten das Projekt „Vier-Tage-Woche in der Montage“ bei Handwerk.