Nach dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Deutschland in Brandenburg. Hier eine Einschätzung des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF). Dieser ist vorgestern wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze aufgetreten und wurde gestern bestätigt. ASP wird vorrangig von Wildschweinen übertragen und ist für infizierte Tiere fast immer tödlich. Für den Menschen besteht keine Gefahr. Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse können weiterhin unbedenklich verzehrt werden. Auch für andere Haus- und Wildtiere stellt ASP keine Gefahr dar.
Barriere an der Grenze
Die oberste Priorität haben nun die Bekämpfung und Eindämmung der Tierseuche, um eine weitere Verbreitung bei Wildschweinen zu verhindern sowie die Einschleppung in Hausschweinebestände auszuschließen. Dazu ist nun die schnelle Einrichtung der tierseuchenrechtlichen Überwachungszonen sowie der entsprechenden Bekämpfungsmaßnahmen nötig. Um das weitere Vordringen von infizierten Tieren aus Polen zu verhindern, sieht der VDF es als erforderlich an, neben diesen Zonen auch eine feste Barriere an der Grenze zu errichten.
Auswirkungen auf den Export
Das infizierte Wildschwein hat direkte Auswirkungen auf den Export in Drittländer. Es ist davon auszugehen, dass kurzfristig die Drittlandslieferungen aus Deutschland in Märkte wie China, Japan und Korea komplett zum Erliegen kommen. Südkorea hat schon einen Importstopp verhängt, was vor allem Produkte betrifft, die hierzulande so gut wie nicht nachgefragt werden. Dazu zählen etwa Pfoten, Ohren, Schwänzchen und Knochen. Diese Teilstücke werden in vielen Absatzmärkten als Delikatessen angesehen und ihre Vermarktung trägt zu einer nachhaltigen Nutzung und Wertschöpfung in der Fleischproduktion bei. Durch den Exportstopp können diese meist nicht mehr als Lebensmittel vermarktet werden. Infolge dessen ist mit einer starken Beeinflussung der Absatzströme des Schweinefleischmarktes zu rechnen.
Der VDF sieht es daher als unabdingbar an, dass neben einer effizienten Seuchenbekämpfung schnellstmöglich Vereinbarungen mit Drittländern zur Wiederaufnahme des Handels mit Schweinefleisch getroffen werden, damit aus den übrigen Regionen Deutschlands weiterhin Schweinefleisch exportiert werden kann. Weitere Informationen zum Verband gibt es hier.