Fokus von Danish Crown auf veredelten Produkten
Nach Konzernangaben haben die drei Verarbeitungsbetriebe von Danish Crown (DC) in Polen, Schweden und Dänemark ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent verbessert. Gleichzeitig habe das Unternehmen nach der Klärung des Brexit seine starke Position in Großbritannien behauptet. Zusätzlich habe die Därme-Tochter DAT-Schaub ein weiteres Rekordergebnis geliefert.
„Dies ist ein starkes Ergebnis. Wir sind näher an unseren Kunden und Verbrauchern als je zuvor. Unser Fokus auf Nachhaltigkeit ist ein Türöffner, und in den vergangenen sechs Monaten war Nachhaltigkeit ein entscheidender Faktor bei Verhandlungen, bei denen wir bedeutende Aufträge von großen internationalen Akteuren im Einzelhandel und im Foodservice-Markt an Land gezogen haben. Das schafft Energie und lässt uns darauf vertrauen, dass durch zielgerichtetes Vorgehen noch mehr zu erreichen ist“, bilanziert Jais Valeur, CEO von Danish Crown.
Wachstumskurs trotz teilweise widriger Umstände
Danish Crown sieht sich auf Wachstumskurs. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in Kilos gerechnet, um 3 Prozent gestiegen. Trotz weltweit sinkender Fleischpreise aufgrund von Covid-19 und einem niedrigen US-Dollar-Wechselkurs (im Durchschnitt um 8,2 niedriger als ein Jahr zuvor) sei es dem Konzern gelungen, mit einem Nettogewinn von 1.335 Millionen Dänischen Kronen (DK) an das hohe Ertragsniveau des Vorjahres anzuknüpfen.
Lokale Covid-19-Ausbrüche zu Beginn des Berichtszeitraums verhinderten Exporte von einigen DC-Betrieben nach China. Letztendlich seien deshalb nach China im Vergleich zum Vorjahr 30 Prozent weniger ausgeführt worden.
Gleichzeitig seien wegen der Corona-Pandemie und, weniger ausgeprägt, durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland die Schweinefleischpreise unter Druck geraten. Dies habe zu einem Umsatzrückgang um 9 Prozent von 31.834 Millionen auf 28.937 Millionen DKK geführt. Obwohl die laufende Abrechnung an die Eigentümer im gesamten Berichtszeitraum überaus wettbewerbsfähig ausgefallen sei und im Durchschnitt fast 1,5 DKK über dem EU-Index gelegen habe, sei sie dennoch hinter der des Vorjahres zurück geblieben.
Operatives Ergebnis um knapp 100 Millionen DKK niedriger
Das operative Ergebnis sank von 1.750 Millionen auf 1.653 Millionen DKK, der Rückgang um 97 Millionen DKK entspricht nach Danish Crown-Angaben „mehr oder weniger den Mehrkosten durch Tests und Hygiene aufgrund von Covid-19“. Das Nettoergebnis beziffert das Unternehmen auf 1.335 Millionen und damit 56 Millionen DKK weniger als im ersten Halbjahr 2019/20.
„Trotz des recht starken Gegenwinds zu Beginn des Jahres sind wir nahe daran, das rekordverdächtige Ergebnis des vergangenen Jahres zu erreichen. Mit einer solchen Leistung können wir nur zufrieden sein, zumal wir unseren Eigentümern auch wettbewerbsfähige Abrechnungspreise geboten haben. Dies ist nicht zuletzt auf einen gewaltigen Einsatz aller unserer 26.000 Mitarbeiter zurückzuführen. Ich habe großen Respekt vor unseren Mitarbeitern, die jeden Tag loyal zur Arbeit in unseren Schlachthöfen und Fabriken erschienen sind, aber auch vor denen, die sich im Home Office so sehr angestrengt haben. Auf diese Weise haben wir sichergestellt, dass unsere Kunden während der Pandemie nicht mit einer Lebensmittelknappheit konfrontiert werden. Das ist eine Leistung, auf die wir wirklich stolz sein können“, lobte Jais Valeur.
Weniger Rind-, mehr Schweinefleisch
Das Coronavirus habe die Nachfrage nach Premium-Rindfleischteilen reduziert, die in erster Linie durch Verkäufe an den Foodservice-Markt getrieben wird. Die Beef-Tochter bleibe jedoch auf Kurs und entwickle in engem Dialog mit ihren Kunden regelmäßig neue Produkte. Auch das Tochterunternehmen Scan-Hide, das Rinderhäute für die Lederproduktion verkauft, befindet sich nach einem Turnaround auf dem Weg der Besserung.
Das Angebot an Schweinen für die dänischen Schlachthöfe stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent. Deshalb musste Danish Crown mehr als 500 neue Mitarbeiter einstellen. Der starke Anstieg sei zu einem großen Teil auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zurückzuführen gewesen.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019/20 hat Danish Crown seine zinstragenden Schulden um 1.200 Milionen DKK reduziert. Und das, obwohl der Konzern 450 Millionen DKK mehr als im Vorjahr investierte, unter anderem in Automatisierungsinitiativen und in die Wachstumskategorien Pizzabeläge und Speck.