Fleisch-Bilanz des BZL: Schwein und Rind leicht rückläufig, Geflügel legt zu
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in Bonn hat seine neuesten Versorgungsbilanzen zu Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch veröffentlicht. Die Fleischerzeugung bei Schwein und Rind ist leicht rückläufig, Geflügelfleisch legt zu.
Die (Netto-)Fleischerzeugung, also das Fleischaufkommen von im Inland geschlachteten Tieren, betrug im Jahr 2018 nach vorläufigen Daten rund 8,72 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (SG). Sie ging um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und war somit das zweite Jahr in Folge rückläufig. Damit bleibt 2016 mit einem Schlachtaufkommen von 9,06 Millionen Tonnen SG vorerst das Jahr mit der höchsten deutschen Fleischerzeugung.
Geflügelfleisch hat Rindfleisch überholt
Der überwiegende Anteil des deutschen Schlachtaufkommens entfiel 2018 nach vorläufigen Zahlen auf Schweinefleisch (61,3 %) gefolgt von Rindfleisch (12,7 %) und Hühnerfleisch (12,3 %). Betrachtet man Geflügelfleisch insgesamt, so hatte dieses mit 18,3 % sogar einen größeren Anteil an der Erzeugung als Rindfleisch. Alle anderen Fleischarten (Schaf-, Ziegen-, Pferde-Wildfleisch und Innereien) hatten einen Anteil von etwa 7,7 % an der Fleischerzeugung.
Die Rind- und Kalbfleischerzeugung betrug 2018 rund 1,11 Millionen Tonnen SG. Sie nahm im Vergleich zum Vorjahr um 28.000 Tonnen (2,4 %) ab. Damit ist sie 2018 das zweite Jahr in Folge rückläufig. Insgesamt wurden 3,1 Millionen Großrinder und 341.000 Kälber und Jungrinder geschlachtet. Rund 28,4 Prozent der Rind- und Kalbfleischerzeugung kam aus Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (20 %), Niedersachsen (15,2 %) und Baden-Württemberg (15 %) (Angaben: Statistisches Bundesamt, 2019e).
Niedersachsen und NRW sind die Hochburgen der Schweinefleischerzeugung
Die Schweinefleischerzeugung war 2018 wie die von Rindfleisch das zweite Jahr in Folge rückläufig. 2018 wurden nach vorläufigen Zahlen rund 5,35 Millionen Tonnen SG Schweinefleisch erzeugt. Das sind 158.000 Tonnen SG (2,9 %) weniger als im Vorjahr. Deutschlandweit wurden 2018 etwa 56,7 Millionen Schweine geschlachtet. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die Hochburgen der deutschen Schweinefleischerzeugung, in den beiden Bundesländern wurde jeweils rund ein Drittel der in Deutschland geschlachteten Schweine geschlachtet (Statistisches Bundesamt, 2019e).
Die Geflügelfleischerzeugung lag im Jahr 2018 bei rund 1,59 Millionen Tonnen SG. Damit ist sie nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 56.000 Tonnen SG (3,7 %) gewachsen. Dabei zeigt Hühnerfleisch das größte Wachstum mit einem Plus von 5,2 Prozent. 2018 wurden rund 660 Millionen Hühner (1.077.000 t SG; Anteil an Geflügelfleischerzeugung 68 %), 35 Millionen Truthühner (471.000 t SG; 30 %), 27 Millionen Enten (41.000 t SG; 3%) und 600.000 Gänse (5.000 t SG; 0,3 %) in Deutschland geschlachtet. Niedersachsen ist, bezogen auf das SG, das mit Abstand bedeutendste Bundesland im Bereich der Geflügelschlachtung, mit rund 60 % der deutschen Geflügelfleischerzeugung (Statistisches Bundesamt, 2019e).