Initiative Tierwohl setzt Anforderungen für Schweinehalter monatelang aus
Ab sofort haben Schweinemäster der Initiative Tierwohl (ITW) die Möglichkeit, ihre Teilnahme vorübergehend auszusetzen – ohne sich komplett abzumelden. Damit will die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung nach eigenen Angaben Schweinehalter unterstützen, die ihre Mastschweine aufgrund der aktuell schwierigen Marktsituation nicht als ITW-Tiere vermarkten können. Mit dem Aussetzen der Teilnahme pausiere die Umsetzung der vereinbarten Anforderungen. In Abstimmung mit der Initiative dürfe diese Pause allerdings nur bis maximal 31. August 2023 andauern.
„Aktuell herrschen schwierige Zeiten am Markt – vor allem für die Schweinehalter. Unser Ziel ist und war es, Tierwohl in der Breite zu verankern. Bei der Umsetzung unterstützen wir unsere Tierhalter, so gut es geht“, erklärt Robert Römer, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. „Mit der Option, die Teilnahme vorübergehend zu pausieren, geben wir den Tierhaltern die Flexibilität und Unterstützung, die sie in diesen Zeiten brauchen.“
Neues ITW-Programmaudit nach Wiederaufnahme
Für die Tierhalter biete das Pausieren nicht nur den Vorteil, dass in diesem Zeitraum die ITW-Anforderungen nicht eingehalten werden müssen. Es fänden dann auch keine ITW-Audits statt – der Stall brauche nicht leer stehen. Der Betrieb habe zwar keine ITW-Lieferberechtigung, könne seine Tiere aber weiterhin mästen und zum Beispiel als QS-Tiere – bei entsprechender Zulassung im QS-System – vermarkten.
Der Zeitraum werde vorab vom Tierhalter definiert und über den Bündler an die ITW kommuniziert. Von der ITW-Geschäftsstelle werde dann eine entsprechende Sperre in der Tierwohldatenbank hinterlegt. Bei Wiederaufnahme der Teilnahme müsse ein neues Programmaudit durchgeführt werden. Bestehe jedoch die Unsicherheit, ob die Teilnahme nach der Pause fortgesetzt wird, empfiehlt die Initiative Tierwohl, die bisherige Teilnahme über ein zusätzliches Bestätigungsaudit vor der Pause abzusichern.