Rückgang unabhängig von sinkenden Tierbeständen
Tierärzte haben 2022 in schweinehaltenden Betrieben des QS-Systems deutlich weniger Antibiotika als im Jahr zuvor verschrieben. Dies hat die Auswertung des Antibiotikamonitorings für entsprechende Betriebe ergeben. Im Vergleich zum Jahr 2021 sei im vergangenen Jahr die verabreichte Menge ibei Mastschweinen um knapp 14 Prozent gesunken, bei Sauen um 9, bei Saugferkeln um 8 und bei Aufzuchtferkeln sogar um 20,5 Prozent. Das meldet die QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) in einer Pressemittellung.
Unterschied zwischen QS- und staatlichen Daten
Der Antibiotika-Therapieindex im QS-System kennzeichnet zweimal jährlich die durchschnittliche Anzahl der Behandlungseinheiten je Tierplatz in einem Halbjahr. „Damit setzen wir die durchschnittliche Anzahl an Tieren auf dem jeweiligen Betrieb ins Verhältnis zur de facto verabreichten Antibiotikamenge“, erläutert Sabrina Heß.
Die Teamleiterin Tiergesundheit bei QS erklärt so den Unterschied zwischen den QS-Daten und den staatlichen Angaben, in denen die Gesamtmenge der verkauften Antibiotika an alle Veterinäre (Groß- und Kleintierpraxen) festgehalten wird. „Die QS-Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, dass die Rückgänge bei den Antibiotikamengen nicht auf geringere Tierbestände zurückzuführen sind. Diese Zahlen sprechen für die Erfolge bei der Bestandsbetreuung, durch die sich die Antibiotikaabgabe je Tier verringert hat, unabhängig von den Bestandszahlen.“
Antibiotikaeinsatz binnen zehn Jahren halbiert
Seit über zehn Jahren wertet QS die tatsächlich verabreichten Antibiotikamengen in den QS-Betrieben aus. Über eine eigene Datenbank stellt QS damit nicht nur dem jeweiligen Betrieb regelmäßig einen validen Überblick über die Tiergesundheit in seinem Bestand zur Verfügung. Die Institution kann so auch allgemeine Tendenzen im Verschreibungsverhalten der Nutztierpraktiker verifizieren. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre habe sich demnach der Einsatz von Antibiotika im QS-System nahezu halbiert. Auch aktuelle Zahlen des Therapieindex Schwein zeigten, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt.