18 Prozent über Vorjahresniveau
Mit weltweit fast 100 Millionen verkauften Packungen vorgeschnittenen Parmaschinkens im Jahr 2020 liegen die Hersteller der luftgetrockneten Schinkenspezialität aus der Emilia-Romagna 18 Prozent über Vorjahresniveau. Der Binnenmarkt wuchs um 30 Prozent, der Export legte um 14 Prozent zu. Besonders ausgeprägt das Wachstum auf dem US-Markt: plus 37 Prozent.
Innerhalb der Europäischen Union (EU) verzeichnete Deutschland über 12 Millionen verkauften Packungen (+15,2 %) und lag damit auf Platz 1 der EU-Exportländer. In Europa waren die Briten mit 18 Millionen verkauften Packungen führend (+6,6 %).
Rund zwei Millionen Parmaschinken, dies entspricht 22,8 Prozent der Gesamtproduktion, wurden im vergangenen Jahr vorgeschnitten und SB-verpackt und zu 83 Prozent innerhalb Europas, einschließlich Italien, verkauft. Der Export erfolgt in über 84 Länder.
Dazu Alessandro Utini, Präsident des Consorzio del Prosciutto di Parma: „Die Pandemie hat sich auch auf den Absatz von Parmaschinken ausgewirkt. Während der vorgeschnittene und abgepackte Parmaschinken in den Märkten zulegen konnte, mussten wir durch den weitgehenden Ausfall des Horeca-Kanals dennoch einen generellen Absatzrückgang um 15 Prozent verzeichnen. Der Boom der SB-Packung auf den internationalen Märkten ist für uns Hersteller ein wertvoller Hinweis auf zukünftige Anforderungen. Auf dem SB-Segment wird unser besonderes Augenmerk liegen.“
Trend auch 2021 positiv
Der positive Trend für vorgeschnittenen Parmaschinken setzte sich in den ersten acht Monaten 2021 fort. Von Januar bis August wurden über 68,5 Millionen Packungen verkauft, was einem Anstieg von 7,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Deutschland lag der Absatz an SB-Packungen bei über 8,8 Millionen Stück, 10,2 % mehr als im gleichen Zeitraum 2020.
Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund 8.700.000 Parmaschinken weltweit vermarktet, was einem Rückgang von 2,2 % entspricht. Im Export konnte die Krise mit einem Rückgang von 3 % und 2.500.000 exportierten Parmaschinken zumindest teilweise eingedämmt werden.
Ein zentrales Thema für das Consorzio wird der Green Deal der EU sein. Schon jetzt haben Utini zufolge viele Parma-Produzenten „mit neuen Umweltmanagement-Systemen, zu dem auch nachhaltige Verpackungen gehören, positive Prozesse angestoßen“. Um die gesamte Lieferkette von Parmaschinken nachhaltiger zu gestalten, wurde im Mai dieses Jahres mit technischen und wissenschaftlichen Partnern ein weiteres Projekt unter der Bezeichnung „Parsutt“ gestartet. Dieses wird unter anderem vom CRPA -Forschungszentrum für Tierproduktion in Reggio Emilia koordiniert. Das Projekt zielt darauf ab, höhere Nachhaltigkeitsstandards als die derzeit geltenden, zum Beispiel im Tierschutz, zu definieren. Damit sieht sich der Verband für die Zukunft gut aufgestellt.