Der erste Metzger Cup feierte ein furioses Finale. In der voll besetzten Stadthalle in Neusäß feierte das bayerische Metzgerhandwerk seine Preisträger. Stargast war Sternekoch Alfons Schuhbeck. Mit den Worten „Sie spielen in der Champions League unseres Handwerks“ begrüßte Landesinnungsmeister Konrad Ammon die gekommenen Metzgerfamilien. Die Freude war nicht nur seinerseits groß. Kritik übte er trotzdem vor allem an Spar- und Sonderangeboten für Fleisch der Discounter: „Sparen gilt als Volkssport, damit vernichtet man gewachsene handwerkliche und landwirtschaftliche Strukturen“.
Die nun ausgezeichneten Fleisch- und Wurstspezialitäten stünden diesen Produkten zu Recht mit hoher Qualität entgegen. 661 Produkte – vom Würstchen, über Salami bis Schinken – von rund 160 Betrieben und drei Berufsschulen wurden von neutralen Wissenschaftlern und Handwerksmetzgern bei der alljährlichen Qualitätsprüfung begutachtet, verkostet und bewertet. Dafür gab es neben dem Urkunden und einem Foto für die Werbung erstmals einen Pokal für jeden Betrieb.
Alfons Schuhbeck zu Gast
Prominenter Ehrengast beim Metzger Cup war der Münchner Sternekoch Alfons Schuhbeck. In seiner Festrede hob er die enorme Bedeutung des Metzgerhandwerks für die Gesellschaft hervor. „Fleisch und Wurst sind ohne jeden Zweifel ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Jeder sollte darauf achten, dass er seinem Körper nur die hochwertigsten Nahrungsmittel zukommen lässt. Dazu gehören eben auch Fleisch und Wurst vom Handwerksmetzger,“ betonte er. Die Metzger lauschten seinen Ausführungen über die Historie der Gewürze sowie seinem Ausflug in die Ernährungsmedizin gebannt. „Gewürze wirken präventiv und können Krankheiten verhindern und lindern“, sagte er. Majoran verhindert, dass Fette ins Blut übergehen und selbst ein Wiener Würstchen schmeckt mit einer guten Prise Kardamom frischer als ohne. Mit dem Fleischerverband Bayern entwickelte er zudem eine Range an Gewürzen für Metzgereikunden, z. B. Wildgewürz zum Braten oder Gulaschgewürz, die Betriebe beim Augsburger Großhändler Wiedemann ordern können.
Und so stand Alfons Schuhbeck nach seiner Rede gerne für die Übergabe der Urkunden und Pokale auf der Bühne bereit. Der Metzger Cup sei eine gute Sache, so der Sternekoch. Im Rahmen eines Sonderwettbewerbs wurde zudem der beste bayerische Leberkäse gesucht. „Hier war die Entscheidung schwierig, denn alle Produkte waren wirklich sehr gut“, lobte Werner Braun, der als stv. Landesinnungsmeister die Prüfung im November leitete. Letztlich hatten aber drei Betriebe die Nase vorn. So ging der 1. Platz für den besten Leberkäs an die Metzgerei Baumgartner aus Kirchheim bei München, der 2. Platz an die Metzgerei Einsle aus Bodenmais und der 3. Platz an die Metzgerei Angermann aus Aschau. Weitere Infos über den Verband gibt es hier.