In einem zukunftsweisenden Forschungsprojekt, beauftragt vom Consorzio del Prosciutto di Parma, dem Verband der Parmaschinken-Hersteller, wurden in den vergangenen Monaten zeitgemäße ökologische und nachhaltige Verpackungsalternativen entwickelt und getestet – insbesondere mit Blick auf vorgeschnittenen SB-Parmaschinken.
EU-geschützte Spezialität
Hintergrund ist zum einen, dass sich der Absatz von Parmaschinken in der SB-Packung, ungeachtet der Zuwächse, die an der Bedientheke erzielt werden konnten, in den vergangenen Jahren mit über 90 Mio. verkauften Packungen außerordentlich gut entwickelt hat. Der Konsument schätzt die Convenience und Vielseitigkeit und kann eine ressourcenschonende umweltfreundliche Verpackung erwarten. Dazu Alessandro Utini, Präsident des Consorzio: „Parmaschinken ist eine naturbelassene Schinkenspezialität von hoher sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung für die Region Parma mit ihren Tälern und waldreichen Höhenzügen. Dem werden wir auch im Bereich der Verpackung zukünftig Rechnung tragen. Daher haben wir uns entschlossen, in diese Forschung zu investieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die einer weltweit beliebten und bekannten EU-geschützten Spezialität gerecht werden.“
Verpackungslösungen verglichen
In Kooperation mit dem Labor SSICA (Stazione Sperimentale per l’Industria delle Conserve Alimentari di Parma) wurden nachhaltige Verpackungslösungen miteinander verglichen. Die Haltbarkeit von in Schutzatmosphäre verpacktem Parmaschinken wurde untersucht, die möglichst hohe Recyclingfähigkeit der Verpackung war zudem eines der wesentlichen Ziele. Zum Einsatz kamen u. a. Papier, kompostierbarer Biokunststoff und recycelbares PET. Die Verpackungen wurden chemisch-physikalischen, sensorischen und mikrobiologischen Analysen unterzogen. Es zeigte sich, dass Verpackungen aus Papierschale und Papierdeckel (mit oder ohne Sichtfenster) eine bessere Konservierungsleistung und Haltbarkeit aufwiesen als herkömmliche Materialien. Darüber hinaus sei es recycelbar, leicht wiederverwendbar und zudem ein erneuerbarer Rohstoff.
Umsetzung erfordert Zeit
Auch die weiteren getesteten Materialien enttäuschten die Erwartungen nach Aussagen von Alessandro Utini nicht. Sowohl die PET-Schale, die sich für transparente Verpackungen eignet, als auch die kompostierbare Take-away-Verpackung auf Biokunststoffbasis seien trotz kürzerer Haltbarkeit als Verpackungen geeignet. Sie hätten gute Ergebnisse in Bezug auf die organoleptischen Eigenschaften erzielt. „Das Ergebnis des abgeschlossenen Forschungsprojekts des Consorzio del Prosciutto di Parma zeigt, dass es wertvolle Alternativen und geeignete Materialien für umweltschonende Verpackungen gibt, die wirtschaftlich zu produzieren sind. Alle Ergebnisse und Erkenntnisse sind wertvoll für unsere Produzenten und Verpackungsunternehmen, die sich bereits beträchtlich in nachhaltigen Produktionsprozessen engagieren. Die Umsetzung wird dennoch Zeit und Engagement erfordern“, resümiert er.