2013 war sie Zweite beim Nachwuchswettbewerb Snack Star, heute ist Catharina Politz seit zwei Jahren Fleischsommelière und spricht im Interview über die Leidenschaft für ihren Beruf.
An wen oder was denken viele beim Begriff Fleischsommelier? Hand aufs Herz und ehrlich gesprochen. Wahrscheinlich nicht an eine Frau, oder? So erging es auch einer Verlagskollegin und Redakteurin unseres Kundenmagazins „carneo“. Diese freute sich sehr, als sie bei ihren Recherchen die Fleischsommelière Catharina Politz kennenlernen durfte, die ihr Know-how seit ein paar Monaten in der Stadtfleischerei Bartsch in Oldenburg an die Kunden weitergibt.
Catharina Politz machte ihre Weiterbildung zur Fleischsommelière in der Fleischerschule Augsburg im Rahmen eines zweiwöchigen Intensivlehrgangs. Dafür ist eine Ausbildung im Fleischerhandwerk und ein Meister bzw. eine dem Meister entsprechende Qualifikation Voraussetzung. Sie verfügt über diese Qualifikation, da sie nach ihrer Ausbildung zur Fleischerei-Fachverkäuferin Verkaufsleiterin und Foodstore-Managerin geworden ist. Sie ist übrigens auch Wurst- und Schinkensommelière. Auch diesen Lehrgang absolvierte sie in Augsburg, die Voraussetzungen sind analog zum Fleischsommelier bzw. zur Fleischsommelière. „Wer das macht, macht das mit Leidenschaft und bildet sich sowieso immer weiter. Nach dem Lehrgang haben wir ein Netzwerk aufgebaut und tauschen uns z.B. über Cuts aus“, betont sie. Seit wenigen Wochen bietet sie unter dem Namen „Catharinas Tastings“ Steak-Tastings, Grill-Coachings sowie Sommelier-Abende an.
Was ist die Aufgabe eines Fleischsommeliers bzw. einer Fleischsommelière?
Man befasst sich mit Landwirten, Aufzucht, Rassen, Fütterung, Haltung und dann wird der Bogen bis in die Fleischtheke geschlagen. Man setzt sich geschmacklich und sensorisch mit Fleisch auseinander. Wie kann der Landwirt oder wie die Reifung den Geschmack beeinflussen? Man beschäftigt sich intensiv mit Cuts, auch mit anderen internationalen Trends. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Wertschätzung und den Respekt für das Tier. Was hat es zu bedeuten, wenn wir dieses spezielle Stück Fleisch auf dem Teller haben? Welches Tier steht dahinter?
Was hat sich seit der Weiterbildung zur Fleischsommelière verändert?
Ich biete Steak-Tastings an. Es macht mir unglaublichen Spaß, den Leuten Fleischstücke näher zu bringen. Wie verändert sich zum Beispiel der Geschmack mit verschiedenen Herstellungsverfahren (Grill, Sous-vide, etc.). Es geht um den puren Geschmack, Salz und Pfeffer als Gewürz reichen vollkommen aus. Man findet heraus, dass ein Flanksteak oder das Brisket ganz anders schmecken, als ein Filet oder ein Roastbeef – und das vom selben Tier.
Für Catharina Politz bedeutet ihr Beruf im Fleischerhandwerk…