Erstmals begrüßte die Metzger-Innung München bei ihrem Jahresempfang eine Gastrednerin. Staatsministerin Michaela Kaniber sprach dem Metzgerhandwerk volle Unterstützung zu. Gekommen waren wie in jedem Jahr viele Gäste aus Handwerk, Politik, Bildung und Wirtschaft, die vor allem den kollegialen Austausch dieser traditionellen Veranstaltung schätzen.
Die Stuhlreihen des Raum „Diamant“ im Hotel Cristal waren voll besetzt. Anwesend waren neben Metzgerkollegen/-innen und der bayerischen Landwirtschaftsministerin u. a. der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, Kommunalreferentin Christina Frank, der Präsident des Bayerischen Handwerkstages Franz Xaver Peteranderl und der Hauptgeschäftsführer der HWK für München-Oberbayern Dr. Frank Hüpers. Den Fleischerverband Bayern vertraten der stv. LIM Werner Braun, Geschäftsführer Lars Bubnick und Vorstandmitglied Michael Moser.
Gute Argumente zählen
Gewohnt sachlich und pointiert sprach Obermeister Andreas Gaßner viele Themen an: die neue chinesische Seidenstraße, die afrikanische Schweinepest, den Wilke-Skandal oder die Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch. Kritik übte er allgemein an der Profitgier der Discounter („Alles geht, nix teuer!“) sowie der Doppelmoral der Bürger beim Lebensmitteleinkauf: „Wir haben unser Handwerk gelernt, weil wir gute Wurstwaren mit hoher Qualität herstellen wollen – das tun wir und müssen das auch vermitteln.“ Dem pflichtete der Münchner OB bei: „Viele glauben, dass es für weniger Geld die gleiche Qualität beim Einkauf gibt.“ Er ist seit Jahren Gast des Empfangs – nicht nur wegen des kulinarischen Gastgeschenks. Als Kommunalpolitiker plädierte er für mehr Bürgernähe von Landes- und Bundespolitikern und kritisierte die seit Januar geltende Bonpflicht.
Ernährungshandwerk erleben
Als Wirtstochter schätzt die Staatsministerin für Landwirtschaft und Ernährung das Lebensmittelhandwerk sehr und sprach den Anwesenden ihre volle Unterstützung zu. „Handwerk und Mittelstand halten unsere Gesellschaft zusammen. Es ist stets mein Ziel passgenaue Lösungen zu finden, die auch ihren Alltag erleichtern“, betonte Michaela Kaniber. Die Ernährung müsse eine persönliche Entscheidung bleiben und darf nicht zur sozialen Frage werden. Kinder sollten erleben und wieder lernen, für was Bäcker oder Metzger täglich stehen – gute regional erzeugte Produkte hoher Qualität. Diese müssten auch ihren Preis haben. Mit Projektwochen an Schulen oder der Nachwuchs-Aktion „Die regionalen Genusshandwerke“ solle dies gelingen. Der Empfang klang mit Spezialitäten eines bayerischen Buffets stilvoll aus. Weitere Informationen zur Münchner Innung gibt es hier.