Im mittelhessischen Pohlheim eröffnete Chr. Hansen ein neues Kunden- und Anwendungszentrum. Die finale Erweiterung des Projektes soll Ende 2023 abgeschlossen sein. Pohlheim ist das globale Innovations- und Produktionszentrum für Fleischkulturen innerhalb der Chr. Hansen-Gruppe und laut Unternehmen die weltweit größte und modernste Produktionsstätte, die auf Kulturen für Fleischwaren und verarbeitete Lebensmittel spezialisiert ist. „Bereits in 2018 haben wir unsere Produktionsfläche um 60% erweitert. Jetzt haben wir erneut 11 Mio. EUR investiert und setzen damit einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Standorts Pohlheim“, freut sich die Werksleiterin Charlotte Lorentzen.
Vielfältige Innovationspotenziale
Im Rahmen dieser Investition wurde ein viergeschossiger Neubau errichtet. Er umfasst auf 1.200 m² einen ausgedehnten Laborbereich für mikrobiologische und physikochemische Analytik, ein Anwendungslabor für alle Arten von Fleischwaren und verzehrfertige Lebensmittel inklusive vier Reife- und Kochkammern, sowie ein Kundencenter für Innovationstage und Schulungen rund um den Einsatz guter Bakterien. „Fermentation ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde, denn sie macht unsere Lebensmittel schmackhaft, sicher und haltbar. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist eine entscheidende Grundlage, um die vielfältigen Innovationspotenziale guter Bakterien in der Praxis nutzbar zu machen. Unser neues Kunden- und Anwendungszentrum bietet eine hervorragende Plattform, um diese Zusammenarbeit weiter zu stärken – im klassischen Segment der fermentierten Fleischwaren und in Anwendungen wie Seafood, Hotdogs oder pflanzenbasierten Produkten“, erläutert Michael Erkes, Director Meat & Prepared Foods.
Nachhaltigere Lebensmittelproduktion
Das Herzstück der Investition ist ein Bereich der Biosicherheitsklasse 2 mit einem mikrobiologischen Labor sowie einem Anwendungslabor für die Fleischverarbeitung, das die Arbeit mit pathogenen Keimen wie Listeria monocytogenes und Salmonella enterica sowohl für Lagerungs- und Prozeßchallengetests ermöglichen wird. „Mithilfe solcher Testreihen erforschen und validieren wir die Wirkung unserer Kulturen auf schädliche Keime, die lebensmittelbedingte Infektionen hervorrufen können. Auf diese Weise können wir die Kraft der guten Bakterien gezielt einsetzen, um Lebensmittel haltbar und sicher zu machen, basierend auf den natürlichen Mechanismen der Fermentation. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag hin zu einer nachhaltigeren, resilienten und effizienten Lebensmittelproduktion“, ergänzt Dr. Tim Martin Seibert, Leiter Anwendungstechnik in Pohlheim.
Im Anschluss an die erste Ausbaustufe wurde mit dem Umbau eines weiteren, angrenzenden Labortraktes begonnen. Dr. Véronique Zuliani, Director Global Application, und ihr Anwendungsteam in Pohlheim blicken dem vollständigen Abschluss der Erweiterung bis Ende 2023 erwartungsvoll entgegen: „Wir freuen uns darauf, dass wir unseren Kunden in Zukunft noch mehr Service und Qualität bieten können.“