Land.Luft exportiert Tierhaltungs- und Schlachtungsstandards nach Rumänien
Ganzjährige Weidehaltung, keine Tiertransporte, Schlachtung auf der Weide: Nach diesen Prinzipien wird künftig auch in Siebenbürgen hochwertiges Rindfleisch produziert. Auch nach der Schlachtung wird mit derselben Achtung und dem handwerklichen Können wie am Land.Luft-Stammsitz im niederbayerischen Leberfing das Fleisch veredelt und weiter verarbeitet.
Möglichst wenig Einsatz von Zusatzstoffen
„Besonders stolz sind wir auf das Warmbrätverfahren. Es ermöglicht, Wurstwaren komplett ohne den Zusatz von Phosphaten herzustellen“, erklärt Metzgermeister Andreas Reiser. Überhaupt ist man bei Land.Luft zurückhaltend mit dem Einsatz von Zusätzen. So wird auch Nitrit-Pökelsalz nur dort verwendet, wo es für die Qualität zwingend nötig ist. Und auch nur in deutlich geringeren Mengen als üblich. Veronika Lindner ergänzt: „Wir arbeiten so naturnah wie möglich, deshalb verzichten wir auch wo immer es geht auf Impfungen, Medikamente und Antibiotikaeinsatz bei unseren Tieren.“
Lindner Agrar setzt auch in Siebenbürgen auf fest angestellte Mitarbeiter mit fairen Löhne. Dazu gehört auch, dass die Metzger aus Rumänien in engem Austausch mit den deutschen Kollegen stehen. Sie haben bereits bei mehreren Aufenthalten in Leberfing die Besonderheiten der Land.Luft-Produktion kennenge. Für Metzger Ciprian Gurza und seine Kollegen ergibt das eine ganz neue Lebensqualität: „Wir können in unserer Heimat arbeiten, dort wo wir aufgewachsen sind, wo unsere Familien sind und wo alles ist, was uns lieb ist.“
Fleisch geht großteils nach Deutschland
Etwa 300 Rinder, braune und schwarze Angus, stehen derzeit auf den weitläufigen Weiden rund um Satu Mare in Siebenbürgen. Zur Schlachtung des ersten Rindes ist Metzgermeister Andreas Reiser Anfang Dezember extra angereist. Er wollte sich vor Ort davon überzeugen, dass Schlachtung und Verarbeitung den gewohnten Standards entsprechen. Er zeigt sich nicht nur von den Bedingungen vor Ort angetan, auch die Qualität des Fleisches bringt ihn zum Schwärmen: „Wenn die frisch produzierten Rindsbratwürste nach Leberfinger Rezeptur schon so gigantisch schmecken, dann kann ich die Reifezeit der Edelteile kaum abwarten.“
Zunächst wird die Produktion großteils nach Deutschland geliefert, denn „lieber ist das Fleisch ein paar Kilometer mehr auf der Straße, als dass das lebende Tier Transporte ertragen muss“, erklärt Veronika Lindner. Vermarktet wird das Bio-Angusfleisch auf niederbayerischen Wochenmärkten, im Land.Luft-Hofladen und Bio-Restaurant in Leberfing und im Onlineshop auf www.landluft.bio. Mittelfristig soll das Fleisch aber auch in Rumänien verkauft werden.
Das ist Land.Luft
Land.Luft ist ein junges Landwirtschaftsunternehmen der Lindner Group. Das Unternehmen entstand 2016 aus dem Wunsch der Familie Lindner, etwas an den Haltungs-, Transport- und Schlachtbedingungen der Nutztiere zu ändern. Die Lindners sind überzeugt davon, dass der Bereich einen Wandel zum Wohl von Mensch und Tier braucht. Daraus entstanden ist ein landwirtschaftlicher Vorzeigebetrieb mit 100 Prozent Weidehaltung und dem Verzicht auf Tiertransporte. Die Schlachtung von Rindern und Schweinen findet auf ihren vertrauten Weiden statt.
Lindner etabliert in Rumänien
Seit vielen Jahren ist die Hans Lindner Stiftung mit sozialen Projekten in der Region um Satu Mare aktiv. Grundsatz: „Alles Gute, was geschieht, setzt das nächste in Bewegung.“ Für sein Engagement wurde Hans Lindner zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Im Laufe der Zeit sind über das gemeinnützige Engagement hinaus auch landwirtschaftliche Unternehmungen in Siebenbürgen auf etwa 3.000 Hektar Fläche entstanden.